Sonntagstraining - 10.02.2007

Liebe Aikidofreunde,

auch wenn zu diesem Zeitpunkt im Semester der Klausurschuh drückt, ist es nur bereichernd, wenn man den Sonntag mit den Übungen des Weges beginnt. Lernen und Klausurstress reihen sich harmonisch in die Abläufe des Tages und werfen uns nicht mehr aus der Bahn, noch nehmen sie einen exzessiven Platz in unserem Tag ein.

Wir widmen uns der - nur all zu oft vernachlässigten Atmung:

Atmen heißt, Energie zu bündeln und ins Zentrum (hara) zu verlagern. Das sichere und zuverlässige Gefühl einer stetigen Atmung verleiht uns die nötige Stabilität, um eine Technik harmonisch auszuführen und uns auf die essenziellen Aspekte des DO, des Weges, zu fokussieren.
Es wird ein stilles Training werden, denn in den vergangenen Wochen haben wir zwar viel und intensiv gelernt, aber es ist nun an der Zeit das Gelernte nach innen zu verlagern, also still zu verinnerlichen, damit es zum Kern unseres Selbst wird. – Noch stärker als sonst, soll uns die Ruhe und Beschaulichkeit des Sonnentages die nötige Entspannung bringen, um eine gewisse Distanz zu den körperlichen Dingen aufzubauen, nur um in uns die Schwingungen des universellen DO, des harmonischen Weges, zu finden.
Denkt an das Gefühl die Schultern zu lockern, die Arme zu entspannen und euch auf euer Koan (den symbolischen Konzentrationspunkt) zu konzentrieren, den ich so oft in euch beschwöre.
Euer Geist ist meistens damit beschäftigt die körperlichen Bewegungen zu perfektionieren, und ihr vergesst dabei die innere und äußere Haltung, was ganz natürlich ist! - Nun aber soll der Schwerpunkt auf der inneren Haltung liegen. Wir wollen versuchen erst uns, unseren Körper, unser Zentrum zu fühlen, ihn durch Atmung erfahrbar zu machen. Dieses Gefühl soll uns möglichst während der Übungen und während des ganzen Tages begleiten.

Solltet ihr diesen Übungen Vorschub leisten wollen, dann lade ich euch ein, euch unserem morgendlichen Za-Zen, der Sitzmeditation, anzuschließen. In ihr finden wir den gesuchten Ruhepol, zu dem wir während der Übungen zurückehren können.

Ich freue mich, euch morgen zu sehen:


9:30 Za-Zen (Meditation)


10:15 Matten


10:30 Aikido


Liebe Grüße,

Henryk

P.S.: Bitte haltet euch doch den Vor- und frühen Nachmittag des kommenden Sonntages (18.02.) frei. Ich möchte euch ein gemeinsames Frühstück mit literarischem Frühschoppen vorschlagen. Zu diesem Zweck werde ich meine etwa zwanzig Bände zählende Sammlung von Aikidoliteratur mitbringen und euch zur Ansicht reichen. Solltest ihr das eine oder andere Buch mit uns teilen wollen, so seid herzlich angehalten den Bücherfundus zu bereichern. Einzelheiten können wir ja an diesem Sonntag besprechen.