Sonntag, 3. Juni 2007

Sonntagstraining - 02.06.2007

Ich finde es bezeichnend, dass das Wort "Ausweichen" weichen, also weggehen, aber auch weich beinhaltet! Für das Aikido müsste man noch den Terminus des "Einweichens" als Gegenstück hinzufügen, und man wäre bei den Aikido-Prinzipien Irimi (omote) und Tenkan (ura).
Jeder Angriff im Aikido, also jede abstrakte Form einer Störung der universellen, natürlichen Harmonie, bedeutet für den Angreifenden eine bestimmte körperliche Haltung. Die Prinzipien Irimi und Tenkan entsprechen den grundsätzlichen körperlichen (Re)aktionen Nages (des Verteidigenden) auf diese Haltung (Verhalten).
Wir wollen also erreichen, dass unsere initiale Bewegung proportional zur Form von Ukes Angriff wird. Dabei gibt es einige Elemente, die es uns ermöglichen Ukes Angriff zu lesen und unsere Bewegung an die seine anzupassen. Diese Elemente sind: Ma-ai, die gute Distanz; Antizipation, die zeitliche Vorverlegung unserer ersten Bewegung noch vor Ukes Angriff; Verhältnismäßigkeit, die permanente Proportionalität der Intensität der Verteidigung zur Intensität des Angriffs; Musubi, die Verbindung beider Partner durch den Kontakt; Awase, die Verschmelzung der Energien beider Partner; Atari (atteru), die exakt zum Angriff passende Bewegung, die aus Awase entsteht; Zanshin, Fokus oder Konzentration, eine energetische und geistige Präsenz, die auch nach der Ausführung der Technik mit dem Partner verbunden bleibt.

Jetzt muss man das ganze nur noch sehen, dann werden die Begriffe klar. Am besten gleich morgen:

9:15 ZaZen (Sitzmeditation)

9:45 Matten

10:00 Aikido

Ich schicke euch einen "weichen" Gruß, bis morgen

Henryk

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