Dienstag, 26. Februar 2008

Integrität ohne Dualität

Eindrücke vom Regionallehrgang der AFD mit Ulf Rott, 5. Dan Aikikai Tokio, 4. Dan Katori Shinto Ryu



Videos vom Regionallehrgang der AFD mit Ulf Rott, 5. Dan Aikikai Tokio, 4. Dan Katori Shinto Ryu

Die Videos sind ohne Anmeldung downloadbar:

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Vielen Dank an Lydia für die Aufnahmen und an Floh für die webkompatible Kompression der Dateien!

Videos vom Sonntagsaikido 24.02.08

Ich habe beim letzten Sonntagsaikido einige Videos gemacht. Bei Interesse können diese hier heruntergeladen werden. Als Hinweis zum Abspielen: VLC.


Gruß Gervin

Freitag, 22. Februar 2008

Sonntagstraining - 24.02.2008 - Sitzen am Sonntag

Schwert oder kein Schwert?
Sitzen oder nicht sitzen?
Denken oder nicht denken?

Nein, ja, keines von beiden.
Nach ganz vielen Schnitten (oder doch keinen Schnitten?) wird der nächste Sonntag wieder ruhiger beginnen, meditativ könnte man sagen. Langweilig wird es aber trotzdem nicht, wenn wir uns in einer anderen Form der aufrechten und aufrichtigen Haltung üben. Denn was uns schon soviel abverlangt, wenn wir Ukemi geben, bleibt auch im Sitzen eine anspruchsvolle Aufgabe. Und auch wenn das Motto "nur sitzen" lautet, ergibt es für uns unter anderem auch den Anspruch, nicht zu denken.
Aber ist "nicht denken" nicht schonwieder eine Tätigkeit, die dem "nur sitzen" widerspricht?
Ob der Sonntag nun leise beginnt?



Floh.
Und schonwieder zuviel.

Henryk sagt:
Oder genau die richtige Menge, Floh! Wo ist der Unterschied? Gibt es "zu viel"? Aber dir schon mal vielen Dank für die passende Einstimmung!

Morgen ausnahmsweise diese Ordnung:

9:00 SitZen, ... also morgen KEIN Schwerttraining! Nächste Woche geht es normal weiter.

9:45 Kleiden

10:00 Weg der aufrichtigen Zuneigung

Viel Spaß und bis bald,

Henryk

Samstag, 16. Februar 2008

Hoher Besuch aus Melbourne


Liebe Freunde,

ich freue mich ganz besonders, euch morgen zum allsonntäglichen Training einladen zu können! Wir bekommen unerwarteten Besuch aus Australien. Ja, so ist es, der verlorene Sohn, Ulrich Keßler, kehrt für einige Tage an die Spree zurück. Und wie der Zufall es will, konnte er ein Sonntagstraining in seinem straffen Terminkalender unterbringen.
Sicher hat er eine Menge über Down-under und das dortige Aikido zu berichten, und natürlich ist dieses Wiedersehen allein schon wegen der sich wieder vereinenden Energien ein Ereignis für sich. Selbstverständlich krönen wir diesen freudigen Tag mit unserem schon legendären gemeinsamen Frühstück zu dem ihr selbstverständlich auch herzlich eingeladen seid!


Hier unser Zeitplan:

8:45 Umziehen und Matten

9:00 Bokken (bitte keine Verspätungen, die Tür wird pünktlich geschlossen!)

9:55 Pause/Umziehen

10:00 Aikido

Schön, dass du wieder da bist Uli, auch wenn es nur für kurze Zeit ist, herzlich willkommen, alles Liebe, bis morgen,

Henryk

Mittwoch, 13. Februar 2008

Kesa giri, vielen auch bekannt als "kisa geri"...

... oder so ähnlich. Es ist ja oft nicht leicht, einen japanischen Begriff ausreichend gut zu verstehen, um ihn vernünftig wiedergeben zu können, geschweige denn einfach mal danach zu googlen. Erst vor kurzem habe ich nach "kamai" bzw "mu-gamai" gesucht und nach langer Zeit "kamae" gefunden.

Aber zum Thema mit anfangs dem gleichen Problem, der Suche nach "kesa-giri":
Am Sonntagnachmittag habe ich mir schon auf diversen deutschen (hauptsächlich Karate- und Ju-Jutsu-) Seiten die Bedeutung des Wortes "kesa-geri" zusammengereimt um dann am Montagmorgen noch einen Fehler zu finden:
kesa-g_I_ri (nein, nicht mit großem "Binnen-ih").
Und dass ergab dann folgendes:
kesa (けさ bzw 袈裟) bezeichnet eine von buddhistischen Priestern getragene Stola und kiri oder giri (ぎり bzw 切り) ist der Schnitt mit dem schwert (切 schneiden <-> 刀 Klinge, Schwert, ...).
Also ein Schnitt entlang des Priesters Stola.
Hört sich doch nett an.

Ermittelt mit Hilfe des allsehenden Auges von google,

Floh

PS: Wer nur "mojibake" angezeigt bekommt, hat wahrscheinlich keine
Unicode-Unterstüzung in seinem Browser und/oder keine
passenden Zeichensätze installiert.
PPS: btw heißt 'geri' (げり) Tritt. Ein kanji hab ich nicht
gefunden, also Vorsichtig mit den anderen Bedeutungen.
Nicht dass ich bisher kanji mit nur einer gesehn hätte...

Quellen:
siehe http://del.icio.us/zombie.on.a.stick/budo
u.a.
http://materms.oninohana.com/terms_by_letter.php?letter=&letter_count=-1
<--- bookmarken!! http://de.wikipedia.org/wiki/Ableitungstafel_der_Kana-Zeichen
http://de.wikipedia.org/wiki/Hiragana

Hallo Blog:
Sehr dankbar und respektvoll habe ich Flohs Beitrag interveniert und einige kleine Ungenauigkeiten behoben. Hier nun die Erklärung dazu:

Wie Floh ganz richtig bemerkte lautet der japanische Begriff für den diagonalen Schnitt entlang der Monchsstola aus dem Iaido entlehnt KESA GIRI oder KESA KIRI.
Bei europäisch-ungenauer Aussprache wird daraus schnell mal KISA GERI. Dabei mag kisa wohl etwas auf Japanisch bedeuten, aber es handelt sich wohl wirklich nur um ein Ausspracheproblem. Dazu kommt dann, dass GERI, wie im Karate und im Jujutsu verwendet "Tritt" bedeutet. So macht der Terminus dann im Zusammenhang des Kenjutsu wirklich keinen Sinn mehr. Wie ihr bestimmt schon bemerkt habt, ist diese Sache mit den japanischen Technikbezeichnungen genauso schwierig, wie eine formvollendete Verneigung zu Beginn des Trainings. Also gilt auch hier wie bei allem ein konstruktiv-kritisches Hinterfragen als Hausarbeit für alle, die wirklich Interesse an präziser Überlieferung haben, und denen der Weg am Herzen liegt.
Danke für den interessanten Beitrag, Floh! :o)

Bis morgen,

Henryk

Dienstag, 12. Februar 2008

Angriffe

GRIFFE


Ai hanmi Katate dori - Griff zum Handgelenk auf spiegelverkehrter Seite des Partners. Ai hanmi bedeutet in etwa "die richtige oder harmonische Position".
Gyaku hanmi Katate dori - Griff zum Handgelenk auf spiegelgleicher Seite des Partners; wird auch einfach Katate dori genant. Katate=Handgelenk, dori oder tori=greifen, gyaku=unharmonisch, hanmi=Position.

Katate ryote dori - Mit beiden Händen ein Handgelenk des Partners greifen. Katate=Handgelenk, ryote=beide Hände, dori oder tori=greifen.

Ryote dori - Beide Handgelenke des Partners greifen. Dabei mit dem gleichen Bein wie das des Partners vorne stehen. Katate=Handgelenk, ryote dori=beide Hände greifen.

Kata dori - Die rechte (linke) Hand greift die linke (rechte) Schulter des Partners. Kata=Schulter, dori oder tori=greifen.

Muna dori - Griff zum Revers des Partners mit einer Hand. Fußposition sollte gyaku hanmi sein.

Ushiro ryote dori - Beide Handgelenke von hinten greifen. Ushiro=hinter/hinten, ryote dori=beide Hände greifen.

Ushiro ryo kata dori - Beide Schultern von hinten greifen. Ushiro=hinter/hinten, ryo=beide, kata=Schultern, dori oder tori=greifen.

Ushiro eri dori - Mit einer Hand den Kragen von hinten greifen. Ushiro=hinter/hinten, eri=Kragen, dori oder tori=greifen.



SCHLÄGE




Shomen uchi - Frontaler Schlag gegen die Stirn. Shomen=Front/vorne, auch Stirn oder Stirnseite aber auch vorderer Kopf, uchi=Schlag.

Yokomen uchi - Diagonaler Schlag zur Seite des Kopfes/Schläfe. Yokomen=Seite/seitlich des Kopfes, uchi=Schlag.

Chudan Tsuki - Frontaler Faustschlag in die Magengrube (zwischen Solar Plexus und Bauchnabel). Unterschieden werden drei Bereiche: Yodan=vom Kopf bis zum Ende des Brustbeins, Chudan=vom unteren Brustbeinende bis zum oberen Ansatz des Hüftknochens und Gedan vom oberen Ansatz des Hüftknochens bis zum Knie.



KOMBINATIONEN




Ushiro katate dori kubi shime - Mit der rechten (linken) Hand von hinten Rever des Partners greifen und würgen und mit der linken (rechten) das linke (rechte) Handgelenk fassen.

Copyright:
Bilder: die unendlichen Weiten des Internets.
Beschreibungen: "Kleines AIKIDO Wörterbuch" von Horst.
Revidierte und ergänzte Fassung von Henryk.

Sonntag, 3. Februar 2008

Sonntagstraining - 03.02.2008 - Ukemi des Herzens

Ich musste schmunzeln und zustimmend nicken, als Horst am vergangenen Mittwoch zum Ende des Trainings sagte, dass er das Gefühl habe, dass möglicherweise durch die Ermüdung von hanmi handachi waza, nage (der ausführende Partner) nicht mehr so tief gehen wollte oder konnte.
In unserem Kontext spricht diese Situation Bände, weil Horsts Hinweis im Grunde ein sprichwörtlicher Wink mit dem Zaunpfahl für alle Sonntagskinder war!
Ich bitte euch nun eurer Augenmerk morgen nicht auf die – von Horst monierte - möglicherweise ungenügend tiefe Bewegung von nage zu richten, sondern auf das ukemi von uke; denn hier ist - meiner Meinung nach - wahrscheinlich viel eher der Grund für das “Nichtzustandekommen“ der Technik zu suchen.
Überlegen wir mal: bei der Technik soto kaiten nage aus katate dori, welche uns in der letzten Woche beschäftigt hat, trat nage aus der Linie und bewegte sich so, dass uke die Bewegung nach unten verfolgte und anschließend mit gesenktem Kopf stand (siehe Bild oben). Nach einigen Dutzend Wiederholungen aber wurde es immer schwerer uke in diese Position zu bringen.
Das ergab sich zwangsläufig, denn uke kannte nach den vielen Wiederholungen bereits die Bewegung und konnte mit zunehmender Anstrengung das nach vorne Beugen vermeiden und einfach relativ aufrecht stehen bleiben; wozu sich denn auch unnötig anstrengen, oder?!
Aber genau hier liegt des Pudels Kern: Auch wenn es 10.000 Wiederholungen wären, wäre es immer noch ukes Pflicht und Aufgabe nage die Technik durch einen aufrichtigen Angriff zu ermöglichen. Und genau hieran – glaube ich – hat es den meisten am vergangenen Mittwoch gemangelt. Die Angriffe kamen halbherzig, und sie kamen umso halbherziger, als die Bewegung bereits geahnt oder gekannt wurde.
Diese bequeme, „ich hab’ keinen Bock aus Kopf-’runter-Haltung“ ist nicht nur unwürdig, sie drückt auch Trotz und Dickköpfigkeit aus, die nicht selten nage dazu verleiten die Gegenwehr, weil Form von Verspannung, mit rabiateren Mitteln brechen zu wollen. Das Resultat sind dann böse Stürze und Verletzungen; und die müssen doch wirklich nicht sein, denkt ihr nicht auch?
Und die Moral von der Geschicht’: Unser ukemi ist ein Geschenk an nage, an unseren Partner! Es ist Ausdruck unseres Wunsches unserem Partner das Üben der Technik zu ermöglichen. Damit ist nicht gemeint, dass man sich wie das sprichwörtliche Schaf auf dem Weg zur Schlachtbank verhalten soll, sondern dass man beherzt angreift, beseelt von dem Wunsch dem Partner die nötige Energie zur Verfügung zu stellen, damit er seine Technik effizient üben kann. Als uke steht mal stabil, richtet sich immer wieder neu an der Bewegung des Partners aus, sucht immer wieder das Gleichgewicht, so lange, bis nages Technik einen zwingt zu Boden zu gehen. Aber immer wieder erhebt man sich, orientiert sich neu und greift mit neuem Eifer an, jedes Mal mit dem Gedanken, die Technik, die nage ausführen wird nicht zu kennen, frei von Voreingenommenheit und vorgefassten-, egomanischen Gedanken, die einen dazu verleiten mit unsinniger innerer Verspannung beweisen zu wollen, dass man stärker oder besser als der Partner ist.
Aus dem stolzen und beherzten Angreifer, dem „ki-schickenden Aggressor“ wird der bescheidene und demütige Partner, dessen größter Wunsch es ist gemeinsam mit dem Ausführenden die Harmonie des Aiki mit der Form der Technik zu verschmelzen. Das Geheimnis dieser Kunst heißt „Ukemi des Herzens“.

8:45 Umziehen und Matten

9:00 Bokken (bitte keine Verspätungen, die Tür wird pünktlich geschlossen!)

9:55 Pause/Umziehen

10:00 Aikido

Bis morgen,

ich freue mich,
alles Liebe,
Henryk