Mittwoch, 13. Februar 2008

Kesa giri, vielen auch bekannt als "kisa geri"...

... oder so ähnlich. Es ist ja oft nicht leicht, einen japanischen Begriff ausreichend gut zu verstehen, um ihn vernünftig wiedergeben zu können, geschweige denn einfach mal danach zu googlen. Erst vor kurzem habe ich nach "kamai" bzw "mu-gamai" gesucht und nach langer Zeit "kamae" gefunden.

Aber zum Thema mit anfangs dem gleichen Problem, der Suche nach "kesa-giri":
Am Sonntagnachmittag habe ich mir schon auf diversen deutschen (hauptsächlich Karate- und Ju-Jutsu-) Seiten die Bedeutung des Wortes "kesa-geri" zusammengereimt um dann am Montagmorgen noch einen Fehler zu finden:
kesa-g_I_ri (nein, nicht mit großem "Binnen-ih").
Und dass ergab dann folgendes:
kesa (けさ bzw 袈裟) bezeichnet eine von buddhistischen Priestern getragene Stola und kiri oder giri (ぎり bzw 切り) ist der Schnitt mit dem schwert (切 schneiden <-> 刀 Klinge, Schwert, ...).
Also ein Schnitt entlang des Priesters Stola.
Hört sich doch nett an.

Ermittelt mit Hilfe des allsehenden Auges von google,

Floh

PS: Wer nur "mojibake" angezeigt bekommt, hat wahrscheinlich keine
Unicode-Unterstüzung in seinem Browser und/oder keine
passenden Zeichensätze installiert.
PPS: btw heißt 'geri' (げり) Tritt. Ein kanji hab ich nicht
gefunden, also Vorsichtig mit den anderen Bedeutungen.
Nicht dass ich bisher kanji mit nur einer gesehn hätte...

Quellen:
siehe http://del.icio.us/zombie.on.a.stick/budo
u.a.
http://materms.oninohana.com/terms_by_letter.php?letter=&letter_count=-1
<--- bookmarken!! http://de.wikipedia.org/wiki/Ableitungstafel_der_Kana-Zeichen
http://de.wikipedia.org/wiki/Hiragana

Hallo Blog:
Sehr dankbar und respektvoll habe ich Flohs Beitrag interveniert und einige kleine Ungenauigkeiten behoben. Hier nun die Erklärung dazu:

Wie Floh ganz richtig bemerkte lautet der japanische Begriff für den diagonalen Schnitt entlang der Monchsstola aus dem Iaido entlehnt KESA GIRI oder KESA KIRI.
Bei europäisch-ungenauer Aussprache wird daraus schnell mal KISA GERI. Dabei mag kisa wohl etwas auf Japanisch bedeuten, aber es handelt sich wohl wirklich nur um ein Ausspracheproblem. Dazu kommt dann, dass GERI, wie im Karate und im Jujutsu verwendet "Tritt" bedeutet. So macht der Terminus dann im Zusammenhang des Kenjutsu wirklich keinen Sinn mehr. Wie ihr bestimmt schon bemerkt habt, ist diese Sache mit den japanischen Technikbezeichnungen genauso schwierig, wie eine formvollendete Verneigung zu Beginn des Trainings. Also gilt auch hier wie bei allem ein konstruktiv-kritisches Hinterfragen als Hausarbeit für alle, die wirklich Interesse an präziser Überlieferung haben, und denen der Weg am Herzen liegt.
Danke für den interessanten Beitrag, Floh! :o)

Bis morgen,

Henryk

1 Kommentar:

Henryk hat gesagt…

Besser kann man es wohl nicht erklären, vielen Dank Floh!
Es gibt - außer vielleicht noch Shomen uchi - keine Bewegung des Kashima, die einen ähnlich großen Einfluss auf das Aikido in der Tradition von Yamaguchi sensei hat, wie besagter Schnitt entlang der Stola des Mönchs. Aus ihm erwachsen unzählige Elemente der Haltung, der spiralförmigen und ovalen Bewegung, die einfach zu den Grundlagen der Aikibewegung gehören.
Schön zu sehen, dass der Blog nun doch noch nicht vollständig eingeschlafen ist; hoffentlich bleibt das so!

Bis bald,
gassho,

Henryk