Mittwoch, 7. November 2007

Lost in Translation, heute um 22:15 im WDR

Wer diesen Streifen noch nicht gesehen hat, der hat nun Gelegenheit einen kleinen Blick in Youssefs aktuelles Leben in Tokio zu werfen. Ein nachdenklich, weil unheimlich "sarlistisch-reakastisch" [1] agierender Bill Murray (alias Dr. Peter Wankman in "Ghostbusters", und als ewig Erwachender in "Und täglich grüßt das Murmeltier") an der Seite einer hinreißend natürlichen Scarlett Johansson ("Der Pferdeflüsterer", Black Dahlia, Match Point) deren noch kindliche Rundungen den späteren rasanten Aufstieg in die hollywood'sche Oberliga nicht unbedingt erahnen lassen.
Die Japaner schneiden in diesem nachdenklich stimmenden Film nicht wirklich gut ab, und der "einfühlsame" Zuschauer kann erahnen, was die schleichende Amerikanisierung aus dem Land gemacht hat. Da bleibt der armen, kleinen Scarlett auch nichts anderes übrig, als angesichts der mönchischen Gesänge in einem Kloster zu Kyoto erst verstört zu gucken und dann herzzerreißend zu weinen. Aber unser lieber Youssef ist ja vor Ort und kann sie trösten!

Wer gehört nun zu wem, bleibt die entscheidende Frage im Plot, und der subtile Spannungsbogen hält einen für 95 Minuten an den Sessel "gepatext", unter der Voraussetzung man hat gutes Sushi und warmen Sake in einer Holzbox in Reichweite. Wer diese Prämisse nicht erfüllen kann, bei dem tuns Torilla-Chips und Bier bestimmt auch; aber auch ohne Knabbervergnügen gehört dieses Zelluloid zu den wirklich sehenswerten Stücken Hollywoods, die ausschließlich im schrullig-skurrilen Tokio gedreht wurden. Vielleicht rührt gerade daher der sehenswerte Mehrwert.
Auf jeden Fall lohnt sich anschließend die Frage:"Würde man selbst bei der süßen Scarlett in Tokio bleiben?" Die Antwort sage ich euch Sonntag ins Ohr.


TU Sonntagstraining vergibt 25 ***** von 5 möglichen! ;o)

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[1] jap. Mischung aus realistisch und sarkastisch...ich sag' nur arigato, arigato...mushi,mushi...Mr. Hallis, du bite lupfe meine Slumpf!

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