Sonntag, 20. Mai 2007

Sonntagstraining - 20.05.2007

Schritt für Schritt,

so lautet unser Motto morgen!

Nun, da wir um den Sicherheitsmechanismus des Rollens und Fallens, und um das Prinzip des "nicht-da-seins" wissen, wir gelernt haben uns möglichst frei und ohne größere Vorgaben vor unserem Partner zu bewegen, ist es an der Zeit zu den deutlichen Handbewegungen auch die entsprechende Haltung und Fußarbeit zu erlernen.

Sich einfach hinzustellen und zu hoffen, dass eine möglichst entspannte und normale Haltung ausreicht, ist natürlich möglich und nicht falsch, aber es trägt dem Geist des Aikido nicht Rechnung.
Innere Haltung und ihre äußere Darstellung sind die fundamentalen Voraussetzungen für einen harmonischen Bewegungsablauf. Dieser Ablauf steht sinnbildlich für den inneren Zustand des Übenden.
Die Situation der disharmonischen Energien stellt eine Störung der natürlichen Zustände dar. Ein Angriff im Aikido stellt eine abstrakte Form einer solchen Störung nach. Um sich ihrer bewusst zu werden, muss der Übende innerlich- wie auch äußerlich auf diese Störung eingestellt sein. Seine äußerste Konzentration - der permanente Fluss seines Ki - spiegelt sich in seiner äußeren Haltung. Seine Intention wird zum Symbol seiner Handlungsbereitschaft. Ist vermittels der Meditation der Zustand der vollkommenen "Ich-losigkeit" erreicht, ist der Fokus also auf die universelle Harmonie und nicht auf die Wahrnehmung des eigenen Seins gerichtet, so erscheint diese innere Haltung auf der Oberfläche und wird für jeden ersichtlich.

Die beschriebene Haltung wird im Äußeren durch bestimmte Positionsrichtlinien für den Körper des Übenden erzielt. Hierbei spielen die Position der Extremitäten in ihrer Relation zum Körperstamm, das Heben und Senken des Zentrums, das Aufrichten und Ausrichten des Körperschwerpunkts eine entscheidende Rolle. Hände und Füße übernehmen richtungsweisende Funktionen und bringen den Körper permanent auf die Zentrierung seiner Achse zurück.
Alle grundsätzlichen Hand- und Fußbewegungen dienen dem Wiederfinden der inneren - und somit auch reziprok der äußeren Ausgeglichenheit.
Ai, also das Harmonisieren beginnt dabei immer beim Übenden selbst, um in einer späteren Phase auf den Partner übertragen zu werden.

Wir wollen also morgen versuchen das innere Gleichgewicht durch eine sensible Wahrnehmung unseres Körpers, die harmonische Positionierung der Gliedmaße und eine rhythmische Übereinstimmung zwischen Position und Bewegung zu finden.

In unserem Fokus werden die folgenden Elemente stehen:

tai sabaki, der Richtungswechsel;

tsugi ashi, der folgende Gleitschritt;

ayumi ashi, der Kreuzschritt;

kamae, die natürliche Haltung;

hanmi (ai und gyaku), Positionierung der Füße durch drehen der Hüfte und die daraus forlgende Ausrichtung des Oberkörpers.

Wir werden die zugrunde liegenden Prinzipien anhand einiger Techniken üben, wie z.B. Ude kime nage, Uchi kaiten nage, sowie Ikkyo, Irimi nage, Shiho nage und Kote gaeshi.

Ich hoffe euch zahlreich zu sehen:


9:15 Za Zen (Sitzmeditation)


9:45 Matten


10:00 Aikido

Wir sehen uns, wie immer mit einem Lächeln,

liebe Grüße

Henryk

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