Donnerstag, 20. Dezember 2007

Habemus Training

Für einen solchen blasphemischen Ausspruch wurde man vor noch nicht all zu langer Zeit exkommuniziert und auf den Scheiterhaufen geschickt.

Aber angesichts der christlichen Feiertage die ins Haus stehen, musste erst einmal geklärt werden, ob wir überhaupt in die Räume können.

Dem ist so, die TU bleibt also vom 24. Dezember bis zum 1. Januar geschlossen.

Nach unserem Training an diesem Sonntag, dem 23.12., sehen wir uns erst am 6.1.2008 wieder.

Denen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht kommen können, wünsche ich im Namen aller Mitglieder der Sonntagsgruppe ein harmonisches Weihnachtsfest und ein möglichst rundes Hinüberrollen in 2008.

Bis bald also auf den Matten,


Henryk

Samstag, 15. Dezember 2007

Grüße aus der ganzen Welt...


Ihr Lieben,

ich bin ganz gerührt von euren vielen lieben Wünschen, die sogar aus dem fernen Nippon eingeflogen sind!
Bin wohlbehalten in Spanien gelandet und widme mich meinen Aufgaben.

Wie der Zufall es will (Zen sei Dank!) gibt es heute, Samstag, und morgen, Sonntag, im Barcelona Aikikai, einen Aikidolehrgang bei Daniel Leclerc, 5. Dan Aikikai Tokio, 4. Dan Iaido, so dass ich jeweils zwei Einheiten Schwert und zwei Einheiten Aikido bei diesem Lehrer aus Frankreich genießen können werde.

Habt viel Spaß am Sonntag mit Torsten, ich weiß euch in den besten Händen; in meinen Gedanken seid ihr alle bei mir,

Henryk

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Aus gegebenem Anlass...

Happy Birthday



Lieber Henryk,

sicher spreche ich für die gesamte Schar kleiner Aikidoka, denen Du jeden Sonntag geduldig die Details des Weges aufzeigst, wenn ich Dir an dieser Stelle alles alles Gute für Deinen heutigen Ehrentag wünsche. Dass Dich dieser Tag nach Spanien verschlägt ist sicher kein Geschenk, das man jedes Jahr von seinem Chef spendiert bekommt. Daher hoffe ich, dass Du neben den beruflichen Verpflichtungen noch genügend Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens findest: essen, schlafen, den Strand besuchen, und nicht zuletzt: Aikido. Nach Deiner Rückkehr wirst Du uns ja sicher an der einen oder anderen Erfahrung teilhaben lassen.


In diesem Sinne: eine angenehme und erholsame Reise und komm wohlbehalten wieder. Du kommst doch wieder, oder? Wehe, wenn nicht! Das wär echt total gemein… ;-)


Liebe Grüße & bis bald,
Anselm (im Namen der Sonntagsgruppe)

Samstag, 1. Dezember 2007

Sonntagstraining am 1. Advent

Ohne Zweifel wir des ein sehr schönes Training mit vielen neuen Elementen, ich freue mich schon sehr darauf:

8:30 Atemtechnik 3/3

9:00 SitZen

9:45 Matten


10:00 TanZen


Bis dann,

Liebe Grüße

Henryk

Donnerstag, 29. November 2007

Hilfe die hilft.

Hallo ihr Lieben,

ab und an zieht ein Aikidoka um, da braucht er/sie jede Hand, damit der Umzug eine entspannte und glückliche Erfahrung wird. Unser Mitgefühl und unser Einfühlungsvermögen gebieten in einem solchen Fall unsere selbstlose Hilfe anzubieten; das versteht sich von selbst, oder?

Am Samstag ist es bei Sina soweit. Wer helfen möchte (und das sollten natürlich alle Sonnenkinder sein!), der möge sich kurz per Mail oder Telefon bei mir zwecks Absprache und genauer Termindaten melden.

Es wird mir eine Ehre sein, euch auch bei dieser Gelegenheit zu sehen.

An Floh, ich sage nur SAMUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU! ;o)

Gassho,

Henryk

Montag, 26. November 2007

Willkommen, ermutigt und entmutigt.


Wenn man wie ich in jedem Semester wieder vor den Erwatungen und Ansprüchen der neuen Generation von jungen, angehenden Aikidoka steht, dann würde man ihnen als erstes am liebsten per Hochgeschwindigkeitstranfer die wichtigsten Dinge vermitteln, damit sie so schnell und vollständig wie möglich über das Grundgerüst verfügen, um sich dem WEG des Aiki zu widmen, ohne andauernd irgendwelche Vorträge über sich ergehen lassen zu müssen.
Leider bleibt das nur eine Wunschvorstellung, denn angesichts der vielen verschiedenen Menschen und Charaktere, die auf unterschiedliche Art an das Aikido herangeführt werden wollen, bleibt einem nichts weiter übrig, als zu versuchen möglichst methodisch und häppchenweise die Grundlagen gemäß der eigenen Interpretation zu vermitteln.
Die sehr knapp bemessenen anderthalb Stunden in der Woche reichen im Grunde gerade mal aus, um die elementarsten Konzepte zu erläutern, sind aber für eine gebührende, geschweige denn vollständige Darstellung gänzlich ungeeignet. So bleibt nur der Verweis an die anderen Kurse und die Hoffnung, die neuen Schüler mögen in ihren Stundenplänen noch Freiräume und genügend Zeit finden, um wenigstens zwei Mal in der Woche zu üben; mehr wäre natürlich besser!
Den eigenen Anspruch und meine eigenen Trainingsgewohnheiten möchte ich nur am Rand erwähnen, sind sie doch nicht im Mindesten repräsentativ für ein Muss oder Soll:
Wenn möglich, trainiere ich jeden Tag in der Woche! Das ist natürlich nicht immer möglich, so dass sich mein Pensum bei ca. 4-5 Mal eingependelt hat, mal mehr, mal weniger. (Mein Lehrer, Günter Heck, hat mal auf meine Frage wie oft er denn vor seiner ersten Dangraduierung trainiert hätte geantwortet: „Na, rate mal!... Jeden Tag", lautete die inspirierende Antwort. Und er fügte hinzu „es gibt nicht mehr viele von uns, die eine Bestimmte Einstellung zur Disziplin und zum ernsthaften Training haben, das ändert sich zusehends. Früher, als Aikido in Deutschland noch neu war, war das anders. Wir waren eine eingeschworene Gruppe, jeder kannte jeden, und wir trainierten viel und an vielen verschiedenen Orten zusammen.")
– Nun wird der eine oder andere einwenden, dass man ja bei einem solchen Trainingsaufwand kein richtiges Privatleben mehr hat, sondern nur noch Aikido praktiziert. Die Antwort darauf klingt vielleicht etwas lapidar, aber: Was gibt es reicheres als ein Privatleben, das sich aus Aikido und Zen zusammensetzt? Aber ich kann euch beruhigen! Natürlich hat man noch ein Privatleben und Zeit für die oder den Liebsten. Das Leben strukturiert sich um den Weg herum, in einem ganz natürlichen Prozess. Die anderen Dinge passen sich den Trainingszeiten an, und was nicht passt wird passend gemacht.
(In Form eines Exkurses sei hier nur erwähnt, dass Vorgesetzte, die um das Studium des WEGES wissen, oft statt verärgert auf das neue Aikido-Zeitmanagement zu reagieren, eher verständnisvoll versuchen bei der Planung zu helfen wo es nur geht, damit man reibungslos zum Training kommen kann. Mir ist es auch schon passiert, dass ich versunken in einem Berg von Akten meinen Alarmhinweis überhörte, um plötzlich über die interne Telefonanlage einen Anruf von meinem Chef zu bekommen, in dem er mich auf die fortgeschrittene Stunde hinwies, und mich aufforderte alles stehen und liegen zu lassen, um nicht zu spät zum Training zu kommen.
Bei einer anderen Gelegenheit bereiteten Freunde einen Kinoabend vor. Man hatte sich auf acht Uhr geeinigt, aber einer der Freunde erinnerte die Gruppe bald daran, dass Henryk nicht vor einundzwanzig Uhr dreißig mit dem Training fertig ist, so dass man auf zweiundzwanzig Uhr umdisponierte, u.s.w. Die Dinge fügen sich, der WEG übernimmt die Ordnung.)

Kampfsport…?

Im Infotext der TU-Seiten steht: „Aikido, die jüngste japanische Budosportart, ist eine auf traditionelle Kampfkünste zurückgehende Art der Selbstverteidigung, die einem Angriff ohne eigene Aggression zu begegnen versucht. Die Kraft im Aikido, das Ki, wird weniger aus körperlicher Stärke als vielmehr aus geistiger Energie, einer entspannten Haltung und harmonischen Bewegungen abgeleitet. Sportliche Wettkämpfe mit dem Ziel eine Rangfolge der Leistung zu ermitteln, gibt es im Aikido nicht."

Mit diesem Worten wird den neuen Kommilitonen gleich eingangs leider kein allzu großer Dienst erwiesen, denn nicht nur bezeichnen sie das Aikido fälschlicherweise als Sport, sondern vermitteln auch noch den Eindruck, als gehöre Aikido in die Reihe der Budo(wett)kampfsportarten, wie zum Beispiel Judo, Ju-jutsu, Karate, Kendo oder ähnlichen.
Also gehört es leider zur Tagesordnung der Übungsleiter des Aikido an der TU, den Neulingen verständlich zu machen, dass Aikido zwar aus der Tradition des Budo, den japanischen Kampfkünsten, stammt, mit ihnen aber nur technische Grundelemente und Elemente der Philosophie gemein hat. Es ist dann nur schwer zu vermitteln und wahrscheinlich noch schwerer nachzuvollziehen, warum einige Budodisziplinen sich zu wettkampforientierten Kampfkünsten entwickelten und andere, wie z.B. das Aikido, diese Form nicht angenommen haben.
Für den Neuling, der mit einer vorgefassten Meinung ins Training kommt (Stichwort: Steven Seagal & Co.), oder aber auch den Wunsch verspürt einen Kampfsport oder Selbstverteidigung zu betreiben, mag der dann vermittelte Eindruck ernüchternd und entmutigend sein, denn die Erklärungen über diese "pazifistische Friedenskunst" (bewußte Redundanz) führen die Meinung, Aikido sei ein Kampfsport und eine Form der Selbstverteidigung, gänzlich ad absurdum.
Akido ist, wie der Name schon sagt ein WEG, japanisch „DO“, dessen Ursprünge in den Traditionen der japanischen Kampf- und Kriegskünste (bugei) liegen, dessen Intention aber – anders als bei den traditionellen Kampfkünsten - in der Form der Vermittlung und Konfliktlösung liegt. Diese historische Darstellungsform, die in das moderne Aikido mündet, schließt die Anwendung von körperlicher Gewalt zum Zwecke der Konfliktbewältigung im Falle des Aikido gänzlich aus. Stattdessen werden im Unterricht bestimmte philosophische Prinzipien vermittels sich wiederholender körperlicher Formen vermittelt, die sich im Aikido Techniken oder Übungen nennen. Im Gegensatz zum Judo z.B. ist es nicht das erklärte Ziel der Aikidotechnik den Partner (so heißt im Aikido der vermeintliche Gegner) zu überwinden oder zu besiegen, vielmehr wird durch fiktive aber möglichst realistische Bewegungen versucht, eine Interaktion der Energien beider Partner zu erreichen, durch die der Normalzustand der Dinge wieder hergestellt werden kann. Dabei dient eine energische Bewegung auf den verteidigenden Partner zu als imaginärer Angriff, dessen Energie vom die Technik ausführenden Partner aufgenommen, weitergeleitet und wenn nötig verstärkt wird, um durch kreisförmige, elliptische und spiralförmige Bewegungen, um eine zentrale Achse herum, die Auflösung der konfliktgenerierenden Energie zu erreichen, also den vermeintlichen Angriff ohne Gewalt zu neutralisieren. Am Ende einer Aikidotechnik ist die störende oder stressende Angriffsenergie verflogen und die normale Harmonie zwischen den Partnern wieder hergestellt. Keiner ist Sieger, keiner Besiegter!

Wenn man also nun versucht den Sinn und Zweck des Aiki-WEGES zu erklären, wird auf der Grundlage des bereits Gesagten deutlich, dass Aikido viel mit dem Verständnis des eigenen Seins, dem Verständnis des Gegenübers, aber auch mit der Fähigkeit zu tun hat, in einer bestimmten Situation, die auch Stress- oder Konfliktsituation sein kann, mit den auftretenden Energien umzugehen, um sie wieder in „normale“ Bahnen zu lenken.
Wer nun partout hinter all dem eine Form von Selbstverteidigung sehen will, soll sich durch das Gesagte insofern bestätigt sehen, als es erfahrungsgemäß tatsächlich so ist, dass sich nach sehr vielen Jahren der Übung des Weges eine solche Fähigkeit zur Selbstverteidigung einstellt. Dies ist allerdings eher auf die innere Reife und auf die gesammelten Erfahrungen aus der Übung der Konfliktlösung, als auf im Training erlernte, tödliche Verteidigungstechniken zurückzuführen.

Wenn mich also heute jemand fragen würde: “Kann ich mich mit Aikido irgendwann verteidigen?“, würde ich antworten: „Ja, klar kannst du das, aber dann hättest du den Sinn des Aikido nicht verstanden! Natürlich kann man sich mit einem Fausthieb verteidigen, aber löst das das zugrundeliegende Problem oder den Konflikt? - Aikido - richtig verstanden - lehrt nicht nur die Fähigkeit der Konfliktlösung, sondern es ermöglicht dem Übenden auch mehr über sich selbst zu erfahren und über die Möglichkeiten, die es gibt, um mit anderen Menschen harmonisch zu koexistieren. Es lehrt uns den WEG Konflikte noch vor ihrem Enstehen zu erkennen und - wenn irgend möglich - zu verhindern, damit die natürliche Hamonie des Lebens nicht gestört wird.
Alle Dinge im Universum streben nach Harmonie und Ruhe. Selbst nach einer Supernova (Explosion eines Sterns) dauert es zwar Äonen, aber dann ist wieder alles ruhig und harmonisch. Das Aikido ist der WEG zu dieser universellen Harmonie.

Samstag, 24. November 2007

Sonntagstraining am 25.11.2007 --- Suwari waza - Shikko

Nachdem sich am vergangenen Mittwoch alle schon nach kürzester Zeit die Knie rieben, und nach ebenso kurzer Zeit nicht mehr auf "Knien" weiterarbeiten konnten, werden wir an diesem Sonntag verschiedene Übungen zur Verbesserung von Flexibilität und Stabilität versuchen.
Es gibt einige kleine Hinweise und Geheimnisse, die erst dann Sinn machen, wenn man den Zweck von "Techniken in der Hocke unter Zuhilfenahme der Knie" vermittelt bekommt.
Außerdem könnt ihr - wenn ihr wollt - an der Zweiten von drei Einheiten über Atemtechnik teilnehmen.

8:30 Atmen

9:00 SitZen

9:45 Matten

10:00 Tanzen
(auf Knien! ;o)

Schön euch wiederzusehen,

liebe Grüße

Henryk

Dienstag, 20. November 2007

Ukemi in Perfektion

Immer mal wieder fragt mich jemand wie, wo und von wem man denn am besten richtiges Ukemi lernen könnte. Mit einem großen Lächeln werde ich die Frager ab jetzt an dieses Video bzw. an die Natur verweisen:



Beeindruckend ist dabei besonders die große Entspannung, die Flexibilität, die extreme Torsion der Wirbelsäule, die instinktive Tendenz in die bestmögliche Position zu gelangen, das extreme Ausfahren der Pfote (des Armes), die meisterlich Übertragung der Fallenergie bei möglichst geringer Belastung der Gelenke sowie der abschließende feste und stabile Stand.

Ist wohl ein besseres Ukemi denkbar?

Samstag, 17. November 2007

Sonntagstraining am 18. November 2007

Liebe Sonntagssonnenkinder,

es verspricht sonnig aber eisig zu werden!

Wer Interesse an Atemtechniken hat, möge morgen eine halbe Stunde früher zum Training kommen:

8:30 Atemtechnik

9:00 sitZen

9:45 Matten

10:00 Aikido

Ich würde mich freuen, euch zahlreich begrüßen zu können!

Liebe Grüße
Henryk

Mittwoch, 14. November 2007

Dir gewidmet, Sebastian,... Du weißt schon warum!

(Dogen Zenji, 1200-1253, brachte das Zen nach Japan.)


Der Geist, zumal wach und hoch konzentriert, befindet sich in Harmonie mit dem Universum.(für shikantaza und mushotoku des Za-Zen würde noch das Gegenteil fehlen, aber für unser Thema sei dies erst einmal genug!)
Beim Angriff sieht es zwar von außen so aus, als ob ich körperlich angreifen würde, aber der „eigentliche Angriff“ ist ein geistiger Vorgang der Bündelung von Energie.
Dabei muss man - ab dem Moment der gefällten Angriffsentscheidung – mit sich über einige elementare Dinge im Reinen sein:

- Ich werde angreifen, als gäbe es kein morgen.
- Es ist meine Verpflichtung – gemäß dem gemeinsamen Code – meinem Partner die Ausführung der Technik zu ermöglichen.
- Ich muss alle blockierenden und sperrenden Gedanken und Energien loslassen, und versuchen leer (ku) und vorbehaltlos zu sein.
- Ich darf meinen Partner weder blockieren, noch darf ich mich hingeben wie ein Opferlamm bzw. nicht willenlos kollabieren. Der Mittelweg ist der universelle Weg des Aiki. (Wenn warm, dann etwas kalt; wenn kalt, dann etwas warm,…nicht wahr Floh?! ;o) )
- Wenn ich angreife, dann begebe ich mich voll Vertrauen in die Obhut meines Partners. Das kann sich unter Umständen anfangs unangenehm anfühlen, denn bei einem vollkommen aufrichtigen, ehrlichen und ungebremsten Angriff komme ich an den Punkt ohne Wiederkehr (point of no return), an dem meine Energie und mein Angriffsimpuls so groß und zielgerichtet ist, dass ich ihn nicht mehr anhalten oder zurücknehmen kann. An diesem Punkt führt mein Partner die Form oder Technik aus.
- Mich der Obhut des Partners zu überlassen bedeutet im Grunde die Kontrolle über das eigene Leben für einige Augenblicke aufzugeben. Es bedeutet, dass der Partner für einen kurzen Moment über mein Leben und über meinen Tod bestimmen kann. Hier liegt die Analogie mit der Situation der sich für einen Kampf gegenüber stehenden Samurai nahe: wer von beiden nicht völlig leer, frei und überzeugt angreift, also mit Angst am Leben haftet, wird dem Untergang nicht entgehen können, denn der Gedanke an den möglichen eigenen Tod stellt ein Zögern dar. Dieses Zögern macht meinen Angriff unaufrichtig, da ich zweifle. Mein Angriff wird unbeständig, abgehackt und schwerfällig. Das Zögern macht meine Glieder hart und unflexibel. Es lässt mich erstarren in der Furcht vor meinem möglichen Tod.
Um also im Aikido – oder besser gesagt im Budo generell – aufrichtig handeln zu können, muss ich bereit sein über den eigenen Tod hinaus zu gehen.
Ich hebe mein Schwert, ich hebe meine Faust und der Sinn meines Angriffs ist im Grunde die Zerstörung meines Gegenübers. Um diesen Zweck zu erreichen muss ich bereit sein meinen eigenen Tod in Kauf zu nehmen. Folgt man den Lehren des Zen, so muss ich in mein Grab hinabsteigen, um mein wahres ICH zu gewahren (vgl. Dogen 1200 n. Chr. In: Sawaki, Angkor 2000, Deshimaru, Theseus 1990, Kosen, Kösel 1999).

(Kodo Sawaki, 1880-1965, Zen-Meister des zwanzigsten Jahrhunderts in Japan. Lehrer von Taisen Deshimaru.)

Genau so muss der Aikidoka all seine Energie darauf verwenden aufrichtig zu handeln. Natürlich möchte niemand sterben, auch ein großer Meister möchte weiter leben! (Deshimaru 1982). Das man in diesem Zusammenhang denken könnte, ein Zen-Praktizierender oder ein Aikidoka muss sterben wollen um frei und unvoreingenommen handeln (angreifen) zu können ist ein Missverständnis, was mit der kausal verkettenden Ratio zu tun hat; tatsächlich handelt es sich aber um ein Gleichnis. Es ist das größte Koan (Erziehungsmittel außerhalb des Denkens) des Za-Zen und nicht mit dem Bewusstsein oder dem Intellekt zu erfassen. Es ist eine instinktive Einstellung und Überzeugung, die nicht aus dem Denken und Erwägen entspringt, sondern sprichwörtlich aus dem Bauch (tanden, hara).
Wenn ich also loslassen kann, wenn nichts mehr wirklich wichtig ist – und angesichts des Todes ist nichts mehr wirklich von Bedeutung (Deshimaru 1982) – dann kann ich gleichzeitig mit voller Energie angreifen und bin dabei aber völlig entspannt, denn mir kann nichts passieren, außer dass ich sterbe; was macht das schon? Aber wie soll die maximale Anspannung des Angriffs mit völliger körperlich-geistiger Entspannung vereinbar sein?
Nun, die Beantwortung dieser Frage setzt wohl die höchste Meisterschaft im Budo voraus. Ich kann nur von meiner Perspektive des ewigen Anfängers aus antworten: diese Form des perfekten Spannungsverhältnisses äußert sich vornehmlich in jenen seltenen Augenblicken, in denen man das Gefühl hat, eine Form oder Technik würde wie von allein fließen, ohne das eigenes Zutun notwendig wäre. Es handelt sich um jenen Moment, in dem man zum Beispiel als Uke (Angreifender) während der Technik von Nage (Verteidigender) in ein schwarzes Loch fällt, die Augen für einen Augenblick schließt, um, wenn man sie wieder öffnet festzustellen, dass man unbeschadet und schmerzfrei gefallen ist.

(Taisen Deshimaru, 1914-1982, brachte das Zen nach Europa, wirkte bis zu seinem Tod in Paris. War Lehrer der meisten heute aktiven Meister des Soto Zen in Europa.)

Während dieser so seltenen Momente verliert man das Gefühl für Zeit und Raum, es kommt einem vor, als sei alles nur noch ineinander fließende Energien, die zu einem großen Ganzen gehören. Jeder Versuch einer Verbalisierung ist nicht möglich, es bleibt nur ein Gefühl im Bauch und ein Lächeln im Gesicht zurück. Das Universum atmet mit mir ein und aus, ein neuer Tag, ein neues Training, wieder von vorn den Weg des Aiki gehen, jeden Tag meines Lebens und darüber hinaus.

Dienstag, 13. November 2007

Sonnenkinder auf 'ner Party am Freitag, dem 16.11.2007


Hallo ihr Lieben,

wie angekündigt hier die Daten zur Party an diesem Freitag, dem 16.11.2007!

Eine Freundin namens Jenny feiert bei der Gelegenheit ihren Geburtstag, was uns aber nicht abhalten soll die Party zur Sonntagstrainingsparty zu machen.
Sina und ich hatten jüngst schon mal Gelegenheit an einer Party in dieser WG teilzunehmen, und die Wohnung ist so groß, dass leicht alle Sonnenkinder doppelt reingehen und noch die anderen Gäste dazu. Jenny hat in die Einladung wörtlich 'reingeschrieben "bring' schön viele Leute mit", also habt ihr keine Ausrede, um dem Event fern zu bleiben!

Zwei professionelle DJs werden Tanzbares auflegen, und jeder bringt als Geburtstagsgabe etwas Nettes zu essen oder zu trinken mit.

Jenny stellt die Location und zwei Kästen Bier zur Verfügung, um den Rest kümmert sich jeder selbst.

Wie man ja auf dem Bild sehen kann wird die Sache sehr ungezwungen und feuchtfröhlich, glaubt also nicht ihr geht auf einen Kindergeburtstag mit Torte und Co!!! Also ich vermute zwischen 22 und 23 Uhr ist eine gute Zeit zum Ankommen, vorher ist erfahrungsgemäß nicht wirklich viel los.

Hier die Adresse:

Karl-Marx-Straße 88, 4. OG, klingeln bei "Theus". Das liegt am U-Bahnhof Rathaus Neuköln (U7)

Die Gastgeberin heißt - wie gesagt - Jenny, damit ihr gratulieren könnt!

Wenn ihr die magischen Worte "Henryk" und "Aikido" sagt, dann wird man euch mit offenen Armen und Küsschen empfangen, denn Jenny ist ganz hin und weg vom Aikido (zumindest von den Erzählungen) und wird wohl demnächst zu uns stoßen.

Ich schlage vor das Sonntagtraining taucht geschlossen um 23 Uhr wie eine "nette und angenehme Plage" - die wir ja sind - auf, so steht niemand alleine da und wartet auf die anderen. Halt Aikidodisziplin! ;o)
Wäre doch nett diesen Abend zu teilen und auch mal Zeit außerhalb der Matten miteinander zu verbringen, oder?

Ich wünsche euch eine schöne Restwoche und freue mich euch auf der Party zu sehen,

liebe Grüße

Henryk

P.S. Wir wollen wieder Caipirinhas machen, so dass jeweils eine Flasche Cachaça (Zuckerrohrschnaps), Limetten (ungespritzt) oder brauner Rohrzucker super Mitbringsel sind! Wer nicht weiß was das alles ist, der kann sich bei mir melden und ich kaufe dann die Sachen für euch (auf eure Kosten, natürlich! Hihi ;o)

Sonntag, 11. November 2007

Makoto: Kümmere Dich aufrichtig um andere Menschen.

Aufrichtigkeit: Makoto, es gibt viele Versionen und Lesungen: jap. 実, 信, 真, 誠: vollkommene Aufrichtigkeit, aber auch Redlichkeit, Wahrheit, Ehrlichkeit, Wirklichkeit, tatsächlich, real, wahr etc.

Meister Taisen Deshimaru Roshi (1914-1982), einer der bedeutendsten Zen-Meister unserer Zeit, definiert Bushidô folgendermaßen:
„Bushidô, der WEG des Samurai, entstand durch die Vereinigung des Buddhismus und des Shintoismus." Dieser WEG lässt sich in sieben wesentlichen Punkten zusammenfassen:

1. Gi: die rechte Entscheidung aus der Ruhe des Geistes, die rechte Haltung, die Wahrheit. Wenn wir sterben müssen, müssen wir sterben.

2. Yu: Tapferkeit und Heldentum.

3. Jin: die universale Liebe, das Wohlwollen gegenüber der Menschheit.

4. Rei: das rechte Verhalten – ein ganz grundlegender Punkt.

5. Makoto: vollkommene Aufrichtigkeit.

6. Meiyo: Ehre und Ruhm.

7. Chugi: Hingabe und Loyalität.

Diese wesentlichen Punkte gehen demnach auf die folgenden Einflüsse zurück:
Der Shintô brachte die extrem kriegerischen Elemente ein:

• Makotô, die Reinheit des Geistes,

• Giri, das Pflichtbewusstsein, die Pflichterfüllung,

• Chûgi, die Treue zum Tennô und seinem Daimyô,

• Yamato-damashi, die Ahnenverehrung,

• Yamato-kokoro, den Patriotismus
(Yamato = Japan, kokoro = Herz, Geist, Seele).

Vom Konfuzianismus wurden vorwiegend die Moralvorstellungen (gojô, die fünf Tugenden und gorin, die fünf ethischen Prinzipien) übernommen:

• Chû, die Loyalität gegenüber seinem Vorgesetzten, dem Clan und der Familie,

• Gi, die richtige Haltung, die strikte Beachtung der Normen,

• das Bekenntnis zu den fünf Tugenden: Empfindsamkeit (yin), Höflichkeit (rei), Aufrichtigkeit (shin), Weisheit (chi) und Gerechtigkeit (gi).
Der Zen-Buddhismus brachte vor allem die Fähigkeit,

• das Unvermeidliche zu erdulden,

• sich intensiv zu konzentrieren,

• selbst in gefährlichen Situationen Ruhe zu bewahren und

• die Überwindung der Angst, vor allen Dingen der Angst vor dem Tod.

„Aus diesen drei geistigen Quellen entwickelte sich eine eigenständige Ideologie, der sich das gesamte japanische Volk verpflichtet fühlte“, (Vgl. LIND, WERNER: Die Tradition des Karate. Geschichte, Meister und Stile der traditionellen Kampfkunst in Okinawa und Japan. Heidelberg, Kristkeitz 1991.)
Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, finden sich diese Strukturelemente in den Grundpfeilern des Budo wieder. Dabei kann man Budo stark verallgemeinernd als Sammelbegriff für japanische Kampfkunstsysteme, die neben der körperlichen Verbesserung vor allem auf die Vervollkommnung des Geistes zielen, bezeichnen. Allen Budo-Kampfkünsten ist gemein, dass sie großen Wert auf Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und das richtige Verhalten aus Überzeugung (charakterliche und innere Reife) legen. Dabei werden die Budo-Kampfkünste stark vom japanischen Bushido beeinflusst. Der Bushido ist im Denken der Japaner und in der Tradition des Landes so tief verwurzelt, dass er im gesamten japanischen Alltagsleben, sogar bis in die heutige Zeit, spürbar sein soll. Diese These wird uns in nächster Zeit von unserem lieben Freund Youssef entweder bestätigt oder definitiv widerlegt werden!
Gelten tut dieser Sachverhalt allerdings besonders für die Budo-Kampfkünste; nicht zuletzt, weil viele Samurai nach dem Verbot, ihre Waffen in der Öffentlichkeit zu tragen, sich vermehrt in Richtung der waffenlosen Budokünste orientierten. Budo beinhaltet aber nicht nur waffenlose Kampfkunst, sondern auch Waffenkünste wie das okinawanische Kobudo oder das Kendo. Die wichtigsten Budo-Kampfkünste sind: Aikido, Iaido, Judo, Jujitsu, Karate, Kendo, Kenjutsu, Kyudo. Ihnen allen ist gemein, dass sie einen „Weg der Persönlichkeitsentwicklung“ darstellen. Das Ziel dieser verschiedenen Formen des WEGES ist es nicht einen Kampf zu gewinnen, sondern ihn zu vermeiden und den Feind zum Freund zu gewinnen. Auf der technischen Ebene sind Geschmeidigkeit und Elastizität gefordert, um den Angriff des Gegners ins Leere laufen zu lassen. Die Techniken zielen auf das Gleichgewicht des Gegners und auf geschicktes Ausweichen oder Umlenken der Energie des Gegners, der in einem fortgeschrittenen Stadium zum Partner einer gemeinsamen Bewegung wird.

Meister Christian Tissier verwendet während seiner Seminare oft den Terminus des Codes oder der stillschweigenden Abmachung, gemäß dem die Partner die Formen der Technik miteinander üben oder auch einstudieren. Um dieses gemeinsame Studium zu ermöglichen werden bestimmte Elemente als bekannt vorausgesetzt. So versteht es sich, dass man während des Trainings den Partner nicht verletzt, noch sich ihm mit böser Absicht entgegenstellt oder blockiert. Der Sinn des gemeinsamen Übens besteht in der Möglichkeit die Formen des WEGES gemeinsam zu erleben bzw. es dem Partner zu ermöglichen die Formen zu erlernen und zu perfektionieren. Diese Abmachungen gehören im weitesten Sinne zur grundlegenden Etikette aller Budoarten und machen somit ihren gemeinsamen Charakter aus.

Wie ich auch schon im Kapitel über die Vorbehaltlosigkeit erklärte, stellt der hier zu besprechende Terminus der Aufrichtigkeit also eine dieser stillschweigenden Abmachungen dar, ohne die der WEG nur schwerlich zu beschreiten wäre.

Rein technisch und dem Wortlaut folgend bedeutet Aufrichtigkeit in einer ersten Instanz weiter nichts, als dem Partner mit dem Ziel gegenüber zu treten, ihm beim Studium des WEGES zu unterstützen. Diese Unterstützung äußert sich vornehmlich als Zuwendung und Aufmerksamkeit in Form des Angriffs, und als Beobachtung und Anpassung in Form des Ukemis. Eng mit dem Konzept der Vorbehaltlosigkeit verbunden, bietet die notwendige Aufrichtigkeit sprichwörtlich eine Chance um dem Partner „reinen Herzens“ zu begegnen und ihm mit großer Hingabe das eigene Leben anzuvertrauen.
In einem nächsten Schritt bedeutet Aufrichtigkeit schon viel mehr als nur eine äußere, körperliche Haltung. Die tiefsten Gedanken und Gefühle drücken sich unweigerlich auf unserer Oberfläche als Gesten und Bewegungen aus. Der Gemütszustand lässt sich nur schwer verbergen und der Versuch einer bewussten Vertuschung führt meist zu sichtbaren Verspannungen und Verhärtungen in der Haltung, so dass Aufrichtigkeit zum Synonym für die Balance zwischen innerer Aufrichtigkeit und einer äußeren freien und gelösten Körperhaltung wird.
In diesem zerbrechlichen Zustand völliger Aufrichtigkeit (makoto) bekommt der Begriff weitere Dimensionen: von der Aufrichtigkeit dem Partner gegenüber entspringt die unbedingte Notwendigkeit der Aufrichtigkeit vor sich selbst, vor dem eigenen Wesen als Bedingung für die Hinwendung zum anderen. Diese Form des aufgerichtet Seins, des in sich selbst Stehens und Ruhens, deutet auf die Wahrnehmung des eigenen Seins hin. Stehen ohne eine Last, völlig aufgerichtet, vollkommen wach, fähig alles wahrzunehmen, wirklich und wahrhaftig zu SEIN, angefüllt von allem, vereinigt mit allen Dingen, ohne an ihnen zu haften (mushotoku), die Dinge und den Partner bemerkend, aufmerksam, hier und jetzt völlig leer (mu).

Das Erbauliche an diesen Grundelementen des BuDO - und somit auch des AikiDO - ist ihre Konnektivität. Sie sind nicht nur miteinander verbunden und verwoben, man kann sie auch untereinander austauschen und verwenden, um ein anderes Glied in der Kette zu verdeutlichen oder genauer zu erklären. Aber die Abwesenheit allein eines der Bausteine erzeugt unweigerlich ein beträchtliches Ungleichgewicht im Fluss des universellen KI.
Das kohärente Gebäude des Budo als integrativem Teil des Lebens kann nur bestehen und seine Wirkung entfalten, wenn der Praktizierende sich zu jeder Zeit aller formativen Elemente bewusst ist. Dabei handelt es sich nicht um eine aktive Form des Bewusstseins, sondern lediglich um die Präsenz des Gedankens im „hier und jetzt“, so wie er durch die Praxis des Za-Zen gefördert wird, und letztlich in der unbeschreiblichen Vollendung der Ästhetik der Aikidoformen zu beobachten ist.
In meinem Verständnis stellt Aikido eine Emulation des natürlich-universellen Flusses dar. Eigentlich immer präsent, haben wir Menschen verlernt den Fluss zu sehen und zu fühlen. Vergegenwärtigen wir uns aber die Säulen des Budo und akzeptieren die Leere des Zen, dann erscheint der Fluss nicht nur in aller Deutlichkeit, sondern er tritt in uns, greift an unsere Essenz und lässt uns in ihm aufgehen. Nach außen hin mag das profan als Meisterschaft im Budo erscheinen. Aber in der inneren Sphäre bedeutet das nichts anderes als die Rückkehr zum Ursprung der Dinge.
So wie die Kuh muht und das Neugeborene schreit, so gliedert sich der eigene kontrollierte Atem (OM, oder die Kunst seinen Atem zu beherrschen) unter dem Einfluss des Budo und des Zen in das Unisono des Kosmos. Aikizen oder Zenkido also als ganzheitliche Therapie des Lebens. - So lasse ich mir meine Medizin gefallen, auch wenn sie unter Umständen bitter daher kommt, aber wie süß ist auf Dauer ihre Wirkung.

__________
Verwendete Literatur:

Davey, H. E.: Unlocking the secrets of Aiki-jujutsu, Indianapolis 1997.

Deshimaru, Taisen: Die Lehren des Meister Dogen: Der Schatz des Soto-Zen, München 1991.

Deshimaru, Taisen: Zen in den Kampfkünsten Japans, Heidelberg-Leimen 1994.

Nocquet, André: Der Weg des Aikido: Leben und Vermächtnis des Aikido-Gründers O-Sensei Morihei Uyeshiba, Weidenthal 1985.

Protin, André: Aikido, eine Kampfkunst ohne Gewalt: ein Weg der Selbstfindung und Lebensführung, München 2004.

Stevens, John: The secrets of of Aikido: The hidden teachings and universal truths of Aikido, as taught by its Founder, Morihei Ueshiba, Boston 1985.

---

Sonntagstraining am 11. November 2007:

9:00 sitZen

9:45 Matten

10:00 Aikido

Bekommen wir wieder Sonne?

Ich freu' mich auf euch,

liebe Grüße,

Henryk

Mittwoch, 7. November 2007

Lost in Translation, heute um 22:15 im WDR

Wer diesen Streifen noch nicht gesehen hat, der hat nun Gelegenheit einen kleinen Blick in Youssefs aktuelles Leben in Tokio zu werfen. Ein nachdenklich, weil unheimlich "sarlistisch-reakastisch" [1] agierender Bill Murray (alias Dr. Peter Wankman in "Ghostbusters", und als ewig Erwachender in "Und täglich grüßt das Murmeltier") an der Seite einer hinreißend natürlichen Scarlett Johansson ("Der Pferdeflüsterer", Black Dahlia, Match Point) deren noch kindliche Rundungen den späteren rasanten Aufstieg in die hollywood'sche Oberliga nicht unbedingt erahnen lassen.
Die Japaner schneiden in diesem nachdenklich stimmenden Film nicht wirklich gut ab, und der "einfühlsame" Zuschauer kann erahnen, was die schleichende Amerikanisierung aus dem Land gemacht hat. Da bleibt der armen, kleinen Scarlett auch nichts anderes übrig, als angesichts der mönchischen Gesänge in einem Kloster zu Kyoto erst verstört zu gucken und dann herzzerreißend zu weinen. Aber unser lieber Youssef ist ja vor Ort und kann sie trösten!

Wer gehört nun zu wem, bleibt die entscheidende Frage im Plot, und der subtile Spannungsbogen hält einen für 95 Minuten an den Sessel "gepatext", unter der Voraussetzung man hat gutes Sushi und warmen Sake in einer Holzbox in Reichweite. Wer diese Prämisse nicht erfüllen kann, bei dem tuns Torilla-Chips und Bier bestimmt auch; aber auch ohne Knabbervergnügen gehört dieses Zelluloid zu den wirklich sehenswerten Stücken Hollywoods, die ausschließlich im schrullig-skurrilen Tokio gedreht wurden. Vielleicht rührt gerade daher der sehenswerte Mehrwert.
Auf jeden Fall lohnt sich anschließend die Frage:"Würde man selbst bei der süßen Scarlett in Tokio bleiben?" Die Antwort sage ich euch Sonntag ins Ohr.


TU Sonntagstraining vergibt 25 ***** von 5 möglichen! ;o)

________________

[1] jap. Mischung aus realistisch und sarkastisch...ich sag' nur arigato, arigato...mushi,mushi...Mr. Hallis, du bite lupfe meine Slumpf!

Freitag, 2. November 2007

Ich bin bereit dich zu verstehen,... aber auch mich selbst.

Einfühlungsvermögen (jap. ゲフュールス・アインフュールンク; ゲフュールスアインフュールンク, wörtlich: Einfühlung {f} in das Gefühl jmdn. anderen)

Auf den ersten Blick erscheint der Ausdruck des Einfühlungsvermögens nicht missverständlich, noch eröffnet sich sogleich der Zusammenhang mit unserem Aikido. - Gern als feminine Charaktereigenschaft bezeichnet, lädt der Begriff geradezu dazu ein, einen zum Einfühlen fähigen Menschen als tugendhaft und sensibel zu bezeichnen.
Was also macht diese Eigenschaft des menschlichen Charakters aus, dass ich mich entschieden habe sie an die zweite Stelle meiner Sammlung von Grundbegriffen zu stellen?

Wenn man ohne lange nachzudenken antwortet, so wird man schnell verführt zu sagen, dass der Einfühlende sich einfach sehr gut in eine andere Person hineinversetzen kann, sich also sprichwörtlich in sie hinein fühlt. Aber bei genauerem Hinsehen stellt man schnell fest, dass an diese Eigenschaft Voraussetzungen gebunden sind, ohne die die Fähigkeit zum Einfühlen nicht zum Tragen kommen würde.
Denn wie sollte unsere sensible Figur – nennen wir sie der Einfachheit halber „den Einfühlsamen“ – ein anderes Individuum wahrnehmen und verstehen, wenn er sich nicht erst selbst wahrnimmt (Wahrheit > wahr sein > sein) und sich selbst versteht (stehen > Haltung)?




Somit beginnt der emotionale Versuch sich in sein Gegenüber einzufühlen eigentlich bei sich selbst, bei der Abgrenzung des eigenen Seins zu allem anderen und der Definition des eigenen Ich in Abgrenzung zu den anderen Menschen, wonach die eigene Erfahrung auf einer Negativdefinition oder Subtraktion der eigenen Individualität vom Kollektiv basiert. Selbstwahrnehmung also als Abgrenzungsmechanismus aus der Masse und ergo Bestätigung des eigenen Seins durch Negation: Das sind die anderen, ich bin nicht die anderen, also bin ich das!
Das Problem bei dieser Form der Wahrnehmung liegt im Konzept der Ausgrenzung, denn wenn der Ausgangspunkt der eigenen Findung das Heraustrennen des eigenen Seins aus dem kollektiven Sein der Natur ist, dann ist jeder Versuch des Herantretens an einen Teil "des Anderen" wie eine Art Regression, bei der man versucht etwas zu verstehen, von dem man irgendwann mal ein Teil war. Es fühlt sich an, als erahne man etwas von den Eigenschaften "des Anderen", als kenne man dieses "Andere", kann aber nicht sagen warum und wieso.

Für unser Aikido bedeutet dies, dass Einfühlungsvermögen sehr viel mit der eigenen, ausgegrenzten Persönlichkeit zu tun hat, die nun in einer ritualisierten Ausnahmesituation aufgefordert wird mit einem Teil "des Anderen" umzugehen.
Wenn man dabei von der Prämisse ausgeht, dass unser Gegenüber sich in einer ähnlichen, vielleicht sogar in der selben Situation befindet wie wir selbst, dann bekommt die Geste des Einfühlens eine neue Dimension: Es treffen zwei Individuen aufeinander, aber sie sind sich nicht wirklich fremd, sie berühren sich, obwohl sie von einander annehmen nicht zusammen zu gehören.
Es lohnt sich diese Worte genau zu betrachten: Individuum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich "nicht teilbar". Aufeinandertreffen steht für den Kontakt zweier getrennter Energien, die sich an einem Punkt berühren. Folglich treffen sich an einem bestimmten Punkt zwei unteilbare Energien, die von sich glauben auch nicht vereinbar zu sein. Der Punkt ihres Zusammentreffens ist der Kontakt. Auch dieser Ausdruck kommt aus dem Lateinischen, von "contingere" und bedeutet berühren. Die beiden nichtteilbaren Energien treffen also aufeinander und berühren sich. Unter bestimmten Bedingungen - den Bedingungen des Aiki - können sie sich sogar vereinen, aber nicht nur miteinander, sondern gleichzeitig mit allem was sie umgibt.

Der Weg des Aiki bietet dem Aufmerksamen und Einfühlsamen ein Werkzeug, einen Mechanismus, der es den beiden unteilbaren Energien erlaubt sich zu berühren, ohne dass sie aufeinander prallen müssen. Statt eines energetischen Gegeneinanders findet der Aikidoka durch sein Einfühlungsvermögen den Weg zum Verständnis sowohl seines eigenen Ich, und von dort aus zur Analogie seines Gegenübers. - Wenn dann beide Energien erst sich selbst, dann den anderen begriffen, berührt, und kontaktiert haben, sie sich selbst im Spiegelbild des Aikidopartners gespiegelt sehen und verstehen, dass es keinen Unterschied gibt, dann finden sie zum Ursprung der natürlichen Energie zurück, jener Energie in der es keine Unteilbarkeit mehr gibt. In ihr - der universellen Energie - findet der Aikidoka und Za-Zen-Praktizierende den wahrhaften Zustand der Unteilbarkeit und Universalität, denn wenn alles zu allem gehört, wie kann man dann etwas von etwas trennen?
In diesem Zustand kommt die Natur zur Ruhe, das Universum kümmert sich wieder um seine Atmung, die Gezeiten, und wir gehen für einen Augenblick in einer einzigartigen, weil unteilbaren Energie auf, die irgendwann mal die Grundlage von allem war, und realisieren den wahren Wert des Einfühlens in uns, in andere, in alles, denn dann haben wir das Geschenk des Weges in unser Herz aufgenommen.

---

Sonntagstraining am 3. November 2007:

9:00 sitZen

9:45 Matten der Sicherheit

10:00 Weg des Herzens

Samstag, 27. Oktober 2007

Tick Tack - Zeitumstellung

Die nächste Zeitumstellung ist

heute Nacht um 3:00 Uhr.

Die Uhr wird dann um 1 Stunde zurückgestellt, "die Nacht ist also 1 Stunde länger". Dabei findet der Wechsel von der Sommerzeit in die Winterzeit (Normalzeit) statt.

Danke an Oleksii für den Hinweis!

Bis morgen, Henryk.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Das Budo der Liebe


Als mit dem Ende der Meiji-Periode (jap. 明治時代 meiji jidai, 1868-1912) der pragmatische Zweck der Samurai zusehends obsolet wurde, und ihr Niedergang mit dem Verbot des Tragens der Schwerter immer deutlicher zu Tage trat, begannen viele am Sinn des Fortbestehens einer dominierenden, kriegerischen Kaste zu zweifeln.

Der Bauer sät und erntet, der Händler handelt mit dem Getreide,... was aber macht der Samurai, wenn er nicht gerade Krieg führt?

Da Japan seit dem Ende des letzten Tokugawa-Shogunats (auch Edo-Periode, jap. 江戸時代 edo jidai, 1603–1867) weitestgehend befriedet war, erschien die Existenz einer besonderen Bevölkerungsschicht, die sich Tag ein und Tag aus mit der Kunst des Schwertes befasste nicht mehr zeitgemäß.

In diese Zeit fällt die außergewöhnliche Wandlung, die das Verständnis des Budo grundlegend verändern sollte.

Meister Ueshiba lehrt uns, dass das Schwert nicht nur dem Zweck dient Wunden zuzufügen und Menschenleben zu fordern. Denn wenn Schwert auf Schwert trifft, dann trifft Leben auf Leben und Tod auf Tod, in einem tobenden Konflikt, welcher den einzig aufrichtigen Dialog gebiert. Er ist des Samurai größtes Glück und auch sein schwärzestes Elend, aber nichts desto trotz ist es der einzige Weg des Samurai, ... der Weg des Schwertes.

In Zeiten des Friedens gebietet das Zeichen "bu" nicht den Kampf, sondern das Zerschneiden des Konflikts mit dem Schwert der Liebe und Gerechtigkeit. Es steht für Verständnis und Anteilnahme, sowie für selbstlose Hilfe und Barmherzigkeit.

Zen ist ZaZen, die erhabene Haltung des Buddhawesens. ZaZen ist die Grundhaltung des Aikido, es ist das Strukturelement des Aiki und findet seinen Ausdruck im Wege des Schwertes, der allen Formen des "Do" zugrunde liegt. Mit ihm, dem Schwert des Aiki, zerschneidet man die Widrigkeit des Konflikts und findet zurück zur Harmonie der Dinge.

Dieses Motiv findet sich in allem wieder, so auch in dieser Passage eines Buches von Taylor Caldwell:
"Er setzte Mr. Saunders seine Meinung auseinander, wonach Sicherheit und Frieden in der Welt nur durch mit Nachdruck geltend gemachte und mit aller Härte zur Anwendung gebrachte internationale Gesetze gewährleistet werden könnten.(...) Mr. Saunders begann Spengler zu zitieren: "Aber ein Gesetz aus Worten, auf glattes Papier geschrieben, kann in diesem Rohzustand nicht einmal als intellektuelle Übung seinen Zweck erfüllen. Vor dem Gesetz muss der Wunsch da sein, vor dem Wunsch die verständnisvolle Einsicht der Menschen; vor der Einsicht aber Gerechtigkeitsliebe und Güte."

Auf seinen Partner einzugehen bedeutet im Aikido ihm aufrichtig gegenüber zu treten und bereit zu sein ihn zu verstehen, sensibel den Knoten des Konflikts in ihm zu erfühlen und mit dem Schwert des (auf)richtigen Handlens zu zerschneiden, um gemeinsam in Harmonie den Weg des liebevollen Miteinanders zu finden.

Das, ist das Budo der Liebe.

9:00 ZaZen

9:45 Tatami

10:00 Aikido

Gassho,

Henryk

Sonntag, 14. Oktober 2007

Was ist Ukemi?

Wenn euch jemand fragt: “Was ist Ukemi?“, was antwortet ihr dann? Na,...???

Ich wage mal vorsichtig eine Definition ohne universellen Wahrheitsanspruch:
"Ukemi ist die Fähigkeit Ukes von Tori eine Technik zu empfangen ohne dabei Schaden zu nehmen."

Beinhaltet Ukemi also nicht mehr als nur Fallschule?

Die Wiki-Enzyklopädie sagt dazu folgendes: http://de.wikipedia.org/wiki/Ukemi


Das ist technisch alles schön und gut, aber erklärt nicht das unsichtbare energetische Band, welches zwischen Uke und Tori während der gesamten Bewegung besteht.
Nicht umsonst heißt es bei uns "Ukemi geben" und meint damit den gesamten Vorgang vom Moment des sich Vergegenwärtigens, dass man im nächsten Augenblick vorbehaltlos und zielstrebig angreifen wird, bis zu dem Moment, wo man sich durch einen Hebel an den Boden gebunden sieht, und körperlich einfach nicht mehr in der Lage ist die Bewegung fortzusetzen oder den Kontakt weiterhin aufrecht zu erhalten.
In den Vereinigten Staaten sprechen sie von "to take or to receive ukemi", was dem Konzept des reinen Angreifers diametral entgegenstehen würde.

Leider widmen wir einen großen Teil der Zeit während des Trainings - so etwa 70% - ausschließlich dem Erlernen der Form, der Perfektionierung der Technik, und neigen dazu unser Verhalten als Uke zu vernachlässigen. Manch einer glaubt allen Ernstes, dass die Zeit als Uke eine Art Denkpause ist, in der man nach Belieben abschalten oder sich geistig mit anderen Dingen beschäftigen kann. Andere tragen ihre Langeweile und ihr ungutes Gefühl direkt im Gesicht, und vermitteln ihrem Partner nicht selten den Eindruck von Abwesenheit.

Dabei gibt es zwischen beiden Handlungen (Technik & Ukemi) eigentlich nicht wirklich einen Unterschied: Ukemi zu geben ist die Gegenform zur Ausführung der eigentlichen Technik, und bedarf einer ebensolchen Aufmerksamkeit und eines ernsthaften sich Einlassens, um sinnvoll und harmonisch zu sein, so dass die Vernachlässigung des eigenen Ukemi sich auch unweigerlich auf die Praxis der eigenen Techniken auswirken muss.

Als Schlagworte für dieses Wintersemester 2007/08 habe ich mir also bewusst die Begriffe FLEXIBILITÄT und EINFÜHLUNGSVERMÖGEN ausgesucht.
Sie stehen stellvertretend für die verborgenen oder nicht augenscheinlichen Elemente des Aikido-Ukemi, die in diesem Halbjahr in unserem Fokus stehen sollen.

Ihr könnt euch ja schon mal überlegen was sich hinter diesen Begriffen alles verbirgt; morgen machen wir dann ein kleines "Brainstorming" dazu.

9:00 ZaZen

9:45 Mattenaufbau

10:00 Aikido

ab 12:00 marschieren wir - bei diesem Kaiserwetter - dann gemeinsam in den Japanischen Garten, wie bereits vorher besprochen.

Werden wir euch morgen auf der Matte sehen?

Liebe Grüße,

Henryk

Freitag, 5. Oktober 2007

O Sensei Morihei Ueshiba in jungen Jahren

Beim Vervollständigen meiner Videosammlung sind mir diese faszinierenden 12 MB Material in die Hände gefallen. Ab dem zweiten Drittel kann man Meister Ueshiba in seinen Mittfünfzigern in voller Aktion und in bester Qualität erleben.



Dabei fallen besonders das unglaubliche Gefühl für das richtige Timing und die Präzision seiner Positionierung zum Partner auf. Ein weiteres interessantes Element stellen wohl die permanent ausgestreckten Arme dar, die in unserer heutigen Form eher ungebräuchlich sind. Da liegt der Vergleich mit seinem direkten Schüler Morihiro Saito nahe, der auch in den Jahren nach dem Ableben des Begründers diesen Stil nicht nur fortführte, sondern an vielen Stellen sogar perfektionierte, und als Iwama Stil des Aikido überlieferte. Hier befinden sich ausführliche Informationen zu M. Saito sensei. (Kleine Anmerkung am Rande: Unser lieber Freund und Aikidokollege Ulrich Keßler erlernt diesen Aikido-Stil nun an seinem neuen Wohnsitz in Melbourne, Australien. Liebe Grüße an dich Großer! Und, üb' fleißig!)
Beachtenswert ist auch eine wirkliche Rarität: ab Minute 5:38 zeigt Meister Ueshiba einen vollständigen Kote gaeshi inklusive Abschlusshebel, was wohl nich so häufig vorkam, denn in knapp 200 Minuten Material habe ich nur 3-4 vage Andeutungen dieser Technik entdecken können... Also auf jeden Fall einen aufmerksamen Blick wert.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Irimi nage Studie von Christian Tissier

Meister Tissier über die Jahrzehnte hinweg bei seiner Progression zuschauen zu dürfen ist ein wirkliches Privileg! In diesem Videozusammenschnitt ist die Entwicklung der Bewegungsfolge von Irimi nage eindrucksvoll von 1983 bis heute dokumentiert. Wer sich eingehend damit befasst wird feststellen, dass sich Christian Tissiers meisterhafte Form von einer sehr anspruchsvollen Technik zu einem federleichten Zusammenspiel zwischen Uke und Tori gewandelt hat. Was anfangs durch die extreme Dynamik wie eine Unterwerfung Toris anmutet, die nicht selten unsanft auf dem Rücken liegend endet, entwickelt sich mit den Jahrzehnten der Erfahrung zu einer "Zwei-Personen-Kata" im Sinne von "Kihon no kata", der Grundlage der Bewegung.



Der Gleichklang der gemeinsamen Energie der eins gewordenen Körper erweckt den Eindruck einer nachhaltigen Verbindung, eines über das Aikido hinaus bestehenden Verständnisses. Die Prinzipien von Atari (atteru) und Musubi werden eins im Unisono der fließenden Bewegung. Aber auch Meister Tissiers Zanshin nach dem Abschluss der Technik unterstreicht nur einmal mehr seine spirituelle Verbindung zu seinen Schülern, welche sich voll Vertrauen in den Sog seiner Singularität aufnehmen lassen, um letzen Endes wie auf Dauen gebetet ihre Augen wieder zu öffnen und ihrem Meister in die milden, hellen Augen zu sehen, die sie liebevoll auffordern erneut mit ihm zu fliegen.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Fotos vom Teufelsberg

Freitag, 28. September 2007

Herbst im Japaischen Garten Marzahn

Liebe Freunde der japanischen KultUr,

wie an anderer Stelle angekündigt, hier nun die Einladung uns am kommenden Sonntag nach dem gemeinsamen Training auf einem Ausflug in den Japanischen Garten in Marzahn zu begleiten.

Es gibt wohl kaum etwas malerischeres, als diesen Hort der minimalistischen Ruhe im frühen Herbst, wenn die Natur uns eine Lektion in Vergänglichkeit erteilt und uns vor Augen führt, wie schön etwas vor dem Übergang in die Unendlichkeit sein kann.

Seid also herzlich eingeladen euch uns anzuschließen; am Sonntag, dem 30. September 2007, fahren wir vor dem Hauptgebäude der TU um 12:00 Uhr los.
Schreibt einen kurzen Kommentar oder eine Mail damit wir auf euch warten.
Liebe und herbstliche Grüße
Henryk

Donnerstag, 20. September 2007

Fiesta Latina - Lateinamerikanische Party


Am kommenden Samstag, den 22.09., feiert die chilenische Kolonie in Berlin den alljährlichen Nationalfeiertag. Es gibt viele interessante Dinge zu entdecken und zu probieren: neben dem chilenischen Nationalgericht Empanada (Teigtasche sowohl mit Fleisch als auch vegetarisch mit Käse), Curanto (Seemannsgericht aus dem Süden Chiles) und anderen ungewöhnlichen Leckereien, gibt es chilenischen Wein und Pisco, einen 40°igen Weinschnaps, den man mindestens einmal im Leben probiert haben sollte. Untermalt wird das Programm mit Folklore aber auch mit anderen tanzbaren Rhythmen. Alles in allem eine wunderbare Gelegenheit sich einer fremden Kultur zu nähern, ohne gleich in das entsprechende Land reisen zu müssen; "Chile vor der eigenen Haustür" sozusagen.
Als kleines Goodie: es gibt einen Flug nach Chile zu gewinnen!
Ich würde mich freuen, euch auf diesem Fest meiner zweiten Heimat begrüßen zu dürfen.
Wann: Samstag, 22.09.2007, ab 16:00 Uhr
Wo: Statthaus Böcklerpark, im Böcklerpark, Prinzenstr. 1, 10969 Berlin, mit der U1 bis Prinzenstr., dann links südlich am Ufer entlang bis zur blau-, weis-, roten Fahne Chiles oder folgt einfach den Massen Spanisch sprechender Leute auf dem Weg. Das ganze liegt keine 250 Meter von unserem üblichen Grillplatz am Urbanhafen entfernt.

P.S.: Es gibt Kinderbetreuung, eine Kinderspiel- und Malecke, u.U. ein Kindertheater und einen Sportplatz für Fußball und Basketball.

Samstag, 8. September 2007

KI MUSUBI


(Ki no musubi = Wörtlich "das Ki miteinander verknoten".) Dabei handelt es sich um die Handlung des Positionierens oder Ausrichtens an der Bewegung und der Intention des Partners zu Beginn oder noch vor der Einleitung seiner Bewegung. Dies hat zum Ziel einen Kontakt zum Partner durch eine Aikidotechnik hindurch zu halten. Ein gelungenes KI MUSUBI setzt einen klaren, flexiblen und völlig aufmerksamen Geist voraus. (vgl. Dizionario Encicopledico Giapponese in: http://www.aikidoedintorni.com/Spazio_Arca/Dizionario%20Encicopledico.htm, 08.09.2007)

Ki musubi, die Vereinigung des KI /der KIs bedeutet den Versuch vorausschauend in einem Bruchteil einer Sekunde vor dem Beginn des Angriffs durch den Partner zu versuchen, sich harmonisch durch einen Kontakt mit ihm zu verbinden, statt sich ihm entgegenzustellen. Nicht zu kämpfen, nicht zu verharren. Durch die Abwesenheit des widerstreitenden Gedankens kommt es sowohl zu keinem Zusammenstoß als auch zu keinem Schaden; im Gegenteil, durch den hochsensiblen Kontakt zum Partner gleicht man sich einfühlsam an und folgt der gegebenen Energierichtung. Das heißt, in diesem Augenblick löst sich das eigene Ich auf, für den Augenblick stirbt es sprichwörtlich, um im Grunde zeitgleich und augenscheinlich als neues vitales Zentrum des gemeinsamen Ich, aus dieser absolut passiven Grundhaltung zu einem dynamischen Kern einer gemeinsamen Bewegung zu werden. Obwohl auf diese Weise der Eindruck entstehen könnte, der bedrängte Partner könnte sich unterwürfig der steuernden Energie des Angreifers unterordnen, ist doch genau das Gegenteil der Fall, und der sich Verteidigende erreicht durch seine harmonische Einordnung in den Fluss der Dinge eine unwiderstehliche und unabwendbare Dominanz der Situation. Auf diese Weise verwandelt sich das sichtbare Phänomen der Gewalt mit ihrer alles dahinraffenden Energie in eine Sphäre von Energie, die um ein unbeirrbares Zentrum kreist, den Verteidigenden, dessen Natur sich in ein Zentrum von Ruhe und Harmonie gewandelt hat. Es basiert nicht mehr auf einem Strom entfesselter Konfrontation, sondern strömt nun mit absoluter Gelassenheit aus der einen Mitte. Das aufgewühlte Chaos löst sich auf und der Kosmos der Harmonie ist wieder hergestellt. (vgl. Ki Musubi, Principio de Aikido. Yasunari Kitaura, in: http://www.aikicatalunya.org/portal/index.php?option=com_content&task=view&id=34&Itemid=43 08.09.2007)
Ich freue mich, morgen mit euch Erfahrungen zu diesem Thema auszutauschen:
9:00 ZaZen
9:45 Matten
10:00 Aikido
Bis bald,
Henryk

Freitag, 31. August 2007

Woher die Energie kommt.

Obwohl dieses Video nichts mit Aikido direkt zu tun hat, zeigt es doch sehr gut woher die Energie wirklich kommt. Sie kommt nicht aus den Händen!

Frühstück und Kiten auf dem Teufelsberg

Schon mit 4 Jahren rannte ich auch bei wenig Wind vor selbstgebauten Drachen her. - Die Balsaholzleisten und das Bastelpapier sind moderner Karbon- und Glasfaser gewichen, aber der Spaß am Kiten ist - wie man unschwer sehen kann -seither ungebrochen. ´
Für das kommende WE
sind die ersten stärkeren

Herbstwinde angekündigt. Daher schlage ich vor, wir verlegen unser übliches gemeinsames Frühstück am Sonntag auf den Teufelsberg und lassen nebenbei meine beiden Lenkdrachen steigen.
Es wäre schön, wenn jeder eine Kleinigkeit zum Frühstück mitbringen könnte! Besonders gut machen sich Thermos-Kannen mit heißem Wasser, aber auch Campingbecher und andere nützliche Sachen sind willkommen. Jeder kann ja seinen Beitrag als Kommentar zu diesem Thema eintragen.
Da es auf dem Teufelsberg auch mal sehr herbstlich sein kann, empfehle ich jedem winddichte Kleidung, feste Schuhe, eine warme Decke und ein Regencape. Ein Regenschirm ist wegen der Winde eher nicht so gut.
Ob das ganze letztendlich klappt, hängt natürlich wieder mal an unserem freundlichen Wetterfrosch. Sollte das Wetter aber zu saumäßig sein, können wir ja spontan ins Schweinske ausweichen. - Mir persönlich ist die Witterung eigentlich ziemlich egal, lediglich bei Gewitter sollte man das mit den Drachen dann doch lassen.
Aber wir können ja mal das Feedback abwarten!
Also, ich freu' mich schon auf rosige Wangen, verwuschelte Haare (Glatzen ausgenommen! ;o), mächtige Winde und einen heißen Tee, natürlich in eurer Begleitung.

Bis dann,

Henryk

Dienstag, 28. August 2007

Sonntagstraining im Japanischen Garten - Eintrittskarten gewinnen


In den nächsten Wochen werden die Blätter der Bäume wohl oder übel ihre Farbe wechseln, und wir wollen dieses farbenprächtige Ereignis nutzen, um dem japanischen Garten in Marzahn einen Besuch abzustatten.
Wie der Zufall es so will, gibt es heute, 28.07. eine Möglichkeit, um an Gratiskarten zu gelangen. Dazu müsst ihr nur um genau 14:00 Uhr die folgende Nummer wählen 030-25628610, und vielleicht gehört ihr zu den Gewinnern. Verteilt wird nach dem "first call, first served Prinzip". Die ersten fünf Anrufer bekommen jeweils zwei Freikarten.

Die Details über den Ausflug findet ihr dann in nächster Zeit hier im Blog.

Viel Glück und bis bald,

Henryk

Samstag, 18. August 2007

Wilde Ruhe in Bewegung

Meister Tissier war also auch mal "jung und wild"! Dieses Vid ist von 1983. Da war er gerade mal 32 Jahre alt. Es ist erstaunlich ihm bei der Progression seines Weges - jetzt, zwanzig Jahre später - zusehen zu können. (Siehe auch aktuelle Videos rechts!)

Samstag, 4. August 2007

Zen ist ZaZen

Once upon a time, there was a Zen-student who quoted an old buddhist poem to his teacher...











Well, he is still there, seated in silence, waiting for his master to comment.


Link zu einem geflügelten Text von Alan Watts über Zen.

Freitag, 3. August 2007

SonntagsAIKINO

Mögliches Alternativprogramm für den kommenden Sonntag:


James Clavell's SHOGUN

















Alle paar Monate gibt es bei Phoenix eine Dokumentation zu dem Film:

Spuren der Geschichte: Sphinx - Gefangen im Reich des Shogun.

Montag, 30. Juli 2007

Lange Filmnacht - Lone Wolf and Cub (子連れ狼) am Mittwoch, 1. Aug im EB 104




















Liebe Freunde der leichten Unterhaltung,

wie bei dem letzten Frühstück im erweiterten Organisationszirkel besprochen, wird diesen Mittwoch nach dem Aikido Training der 2. Teil der insgesamt 6-teiligen Saga von Lone Wolf & Cub (Kozure Ookami) geschaut.

Der EB 104 wird dazu umgebaut und ein High-End Heimkino System angemietet.

So steht dem Kinoerlebnis nichts mehr im Wege!

Bringt Sake, Edame (oder Bier mit Erdnussflips ...) etc. mit, evtl. Essenswünsche bitte im Kommentar kommunizieren!

お願い します!

Dienstag, 24. Juli 2007

'Gestohlene Köpfe' und so...

Henryk erwähnte mal, dass es das Prinzip des Gestohlenen Kopfes, das wir so schön im Irimi-Nage finden, auch in anderen 'Kampfkünsten' gibt. Ich könnte jetzt sagen "Gefunden!".

Ich habe heute abend endlich mal wieder meinem ältesten Besten Freund gesehn und mehr als die Hälfte des Quatschens war über Eskrima (den waffenlosen Teil, der sich von den bewaffneten ableitet) und Aikido. Vieles musste dabei natürlich auch dargestellt und probiert werden.
Zwar kam mir sein Stil ziemlich hart vor, aber an sich ist es verhältnismäßig weich und flexibel in den Bewegungen (als ich zB mehrfach meinte, er soll den Arm mal locker machen, kam ein "Ja, dass sagt mir Erik auch immer.."). 'Sticky Hands" hatte er vorher schonmal erwähnt, was dem Erhalten den Kontaktes entspricht, was ja gerade bei Messern sehr wichtig ist.
Es ist sehr viel Trapping dabei, also Schlag- und Bewegungskombinationen, die so eng und verstrickt werden, dass der Gegner gar nix mehr mit seinen Armen anfangen kann, während 'Nage' seine Hände dauernd in 'Ukes' Gesicht hat. Das wird man bei uns bestimmt nicht finden, weil zu sehr auf die Hände fixiert. Das einzige sinnvolle scheint eine beherzte Aufnahme im negativen Prinzip zu sein. Andererseits geht es auch in Richtung Irimi, weil der Gegner ja durch eine Art Atemi seine Stabilität verliert und schließlich zu Boden geührt wird (zB mit Nages Ellenbogen im Gesicht...)
Anfangs hatten wir einen Schlag zum Hals, grob in der Form von Yokomen-Uchi, wo er auch einen inneren und einen äußeren Eingang zur Technik hatte, wobei es dann auch in die Richtung von Irimi-Nage gehen konnte. Allerdings wurde Uke gleich wieder zurückgelenkt, gedreht und durch einen Tritt in die Kniekehle zu Boden gebrachtt.
Der Eingang von Ikkyo hat ihm gefallen, weil es keine so direkten Eingänge zum Arm und auch nicht mit diesem Schnitt vom Ellenbogen zum Kopf gibt.
Einen Handgelenkshebel á la Kotegaeshi kennt er, führt in aber höher und, wie zu erwarten, mehr über den Schmerz aus mit weniger Verbindung zu Ukes Zentrum. Eine andere Version (Richtung kleiner Finger statt Daum) fiel ihm nicht mehr ein und wurde bei mir ein Ikkyo. Der Eingang würde auch mehr oder weniger zu Udekimenage oder Sankyo passen. In letzteren bin ich (als Nage) auch mal reingeraten.
Hebel gibt es diverse, wobei einer mich stark an jujigarami erinnert hat

OK, mehr gibt mein mal wieder viel zu müder Kopf gerade nicht her, aber einen Eindruck von dem, was ich probiere zu sagen gibt es hier:
http://youtube.com/watch?v=q7zlEKKA66Q

Jetzt aber gute Nacht!
Und harmonische Träume ;)

Floh

Mittwoch, 18. Juli 2007

"Sonntagstraining at the movies 3.0"


Ihr Lieben,

der nächste, von euch gewählte Film steht ins Haus! Diesen Freitag, den 20. Juli, läuft "Lone Wolf & Cub" um 21.45 Uhr im Filmkunst 66 in der Bleibtreustraße 16.

Wir treffen uns um 20.30 Uhr zu Minipizza und gemütlichem Plausch schräg gegenüber im Restaurant Alibaba (Bleibtreu 45).

Bis dahin, liebe und sonnige Grüße

Henryk

Freitag, 13. Juli 2007

"Sonntagstraining at the movies 2.0"

Hallo liebe Freunde,

ihr habt es vielleicht schon gehört: mein Rechner ist in das digitale Nirvana eingegangen! - In einer denkwürdigen Rettungsaktion an der Floh, Youssef und Gervin beteiligt waren, wurden Daten gerettet, Systeme neu aufgesetzt und noch so einiges an Zeit und Schweiß investiert (hauptsächlich von Floh, unserem neuen "O Sensei der harmonischen Rechenmaschinen"!), so dass ich ohne diese schnelle und unkomplizierte Hilfe wahrscheinlich immer noch vor einem schwarzen Schrim sitzen würde! Den drei Helfern in der Computernot sein hier noch einmal aus ganzem Herzen mein Dank und meine Anerkennung ausgesprochen!

Nun zum eigentlichen Grund für diese Nachricht:

Am 10. Juli war ja Deadline der Wahl für den gemeinsamen Film im Rahmen des AsiaFestivals im Filmkunst 66.

Heute, 13.07.07 läuft nun der Film:

Zatoichi meets Yojimbo, der, zusammen mit Lone Wolf & Cub, die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte.

Info: http://www.filmkunst66.de/programm.php?details=285

um 21:45 Uhr im filmkunst 66 in der Bleibtreustr. 12, gegenüber vom Restaurant Alibaba. Das ist unweit vom S-Bahn-Hof Savigny Platz und auch von der Kantstraße aus sehr gut zu erreichen.

Ich würde vorschlagen, wir treffen uns zu einer Minipizza (wahrscheinlich eine der besten Minipizzen Berlins und einfach nur Kult!) um 20:30 direkt im Restaurant Alibaba in der Bleibtreustraße 45, um dann gemeinsam zum Kino zu flanieren. Das liegt nämlich genau schräg gegenüber dem Restaurant (kurzes Flanieren!) ;o)

Seid herzlich eingeladen,

Dewa sono toki ni! (Wir sehen uns dort!)

Henryku

Donnerstag, 5. Juli 2007

"Sonntagstraining at the movies"

ASIA FILMFEST IM FILMKUNST 66

Zuerst eine gemeinsame Pizza im Alibaba in der Bleibtreustraße, dann ein Samurai-Film oder umgekehrt; das Kino liegt auf der anderen Straßenseite.
Auswählen könnt ihr mittels Mail an mich oder durch einen Kommentar zu diesem Beitrag. Streng demokratisch, der Film mit den meisten Stimmen wird gesehen! Wahl bis zum 10.07. o.oo Uhr.

Zur Auswahl stehen drei Filme:

Zatoichi meets Yojimbo 1970.
Mit Shintaro Katsu, Toshiro Mifune: R: Kihachi Okamoto. 80 Min.Kihachi Okamoto, dem die Berlinale die diesjährige Retrospektive gewidmet hat, ist einer der großen Unbekannten des japanischen Kinos, der ein beachtliches Gesamtwerk von ausgereifter Meisterschaft und formaler Vielfalt hinterlassen hat. In seiner Hommage auf das Samurai-Kino konfrontiert er zwei legendäre Kinomythen des Genres: der von Takeshi Kitano wiederbelebte blinde Schwertkämpfer Zatoichi trifft auf Kurosawas Yojimbo-Helden Toshiro Mifune.
19.7. 21.45 / 13.7. 21.45



Lone Wolf & Cub 1972.
Mit Tomisaburo Wakayama, Akihiro Tomikawa, R: Kenji Misumi. 83 Min.
Der oberste Schafrichter des Shogun wird Opfer einer Intrige eines feindlichen Clans, der seine ganze Familie ausrotten lässt. Nur Vater und Sohn überleben. Der Auftaktsfilm der legendären sechsteiligen Saga voller Gewalt und Schönheit nach dem Kult-Manga von Kazuo Kioke ist ein Meilenstein des Samuraifilms, der durch seine Bildsprache, die mitreißende Choreographie der Schwertkämpfe und das berührende Verhältnis zwischen Vater und Sohn aus der Vielzahl vergleichbarar Samuraifilme herausragt.
20.7. 21.45 / 28.7. 21.45



Hana yori mo naho 2006.
Mit Okada Junichi, Tadanobu Asano, R: Hirokazu Kore-eda.
Hirukazu Kore-eda der dokumentarisch geschulte Poet des japanischen Kinos ("Maboroshi", "After Life", Nobody Knows") schuf einen Samuraifilm der anderen Art, der in seiner zärtlichen Mischung aus Sozialdrama und Alltagskomödie den Samurai-Mythos dekonstruiert. Ein junger Krieger kommt in ein ärmliches Dorf, um seinen Vater zu rächen. In der freundschaftlichen Dorfwelt erlischt sein Hass und seine Gefühle stehen im krassen Widerspruch zu seinem aufgezwungenen Racheakt.
8.8. 20.30

Mittwoch, 4. Juli 2007

Takemusu Aiki


Mein Aikido wird immer langsamer. Manchmal kommt es mir vor, als stehe ich während der Übungen neben mir und schaue mir selbst mit einem belustigten Lächeln kopfschüttelnd zu.

Zum Lesen dieses Textes stelle ich mir keine Fragen, kein Zweifel, keine Kategorien, nur das Bild des alten, bärtigen Mannes mit seinem verschmitzten Lächeln steht mir vor Augen, wie er das Universum umarmt.

Nur hier, nur jetzt, in diesem Augenblick, auf diesem Weg

Henryk

Link zum Text:

Sonntag, 17. Juni 2007

Videos vom Training am 17. Juni 2007 *aktualisiert 22.07.*


Der Ton war nicht so gut,...also gibt es was zum Mitlesen! Die Musik zum ersten Video stammt aus dem Film "Amores perros" (kann bei mir ausgeliehen werden!)

Am kommenden WE machen wir dann den äußeren Eingang.

Gute Nacht und nochmals Gratulation wegen der großen Fortschritte!

H.

Filmchen downloaden (13,9 MB) [Florian war wieder fleißig...nun hat das Filmchen einen festen Untertitel! Bravo Floh!]

Yokomen uchi Details (28,04 MB) [Hier findet ihr den groben Bewegungsablauf.]

Yokomen uchi Floh und Gervin 1 (9,1 MB)

Yokomen uchi Floh und Gervin 2 (9,38 MB)

Yokomen uchi Jana und Anselm (2,94 MB)

Yokomen uchi Oleksii und Marc (6,45 MB)

Sonntagstraining - 17.06.2007

Ihr Lieben,

der Wetterfrosch scheint für morgen gute Miene zum Sonntagstraining zu machen! Hier das Wetter für morgen: http://www.wetter.com/v2/?SID=&LANG=DE&LOC=7002&LOCFROM=0202&type=WMO&id=367&fdate=20070617

Wie ich euch ja bereits berichtete, hat die TU an diesem Sonntag den Raum für eine Fortbildung der TU Sportlehrer in Beschlag genommen, so dass wir nach draußen ausweichen werden. Sollte es doch regnen (der Wetterfrosch müsste sich dann einen neuen Beruf suchen, wenn er aus dem Krankenhaus kommt! ;o) dann können wir auch in die kleineren Räume der TU (H4032 und H4034) ausweichen. Auf jeden Fall wird es ein bewegtes Training!
Wir wollen mal sehen, wie wir mit einem neuen Angriff zurecht kommen: Yokomen uchi, der diagonale Schlag an die Schläfe des Partners ist einer der komplexeren Angriffe. Seine Aufnahme ist nicht ganz leicht, denn sie bedarf eines präzisen "Timings", damit eine harmonische Bewegung entstehen kann. Ferner sind wichtig die Achsen, die des Partners und die eigene, sowie eine deutliche Unterscheidung zwischen den Omote- und den Uraeingängen. Es kann auch nicht schaden mal Shomen uchi mit Yokomen uchi zu vergleichen und herauszufinden, was beide Angriffe unterscheidet.
Ihr könnt ja mal nach Videos von Yoshimitsu Yamada Ausschau halten; wir werden uns an seinen Konzepten entlang hangeln.
Ach, und bevor ich es vergesse, ich hatte es in den vergangenen Tagen schon angedeutet: die "Welpenschonung" ist nun vorbei! Das heißt, dass wir mehr und mehr versuchen wollen zum sauberen und weichen Rollen auch das Fallen zu lernen. - Also erinnert mich bei Zeiten daran, dass wir das Fallen üben!

Sollte es nicht regnen, dann treffen sich die "Meditativen" im Park der TU auf dem Volleyballfeld zur üblichen Zeit. (Bringt euch doch ein Kissen mit!) Ist es nass, dann erwarte ich euch um 9:10 vor der Information im Eingangsbereich, um gemeinsam zu einem freien Raum zu gehen.

Ich verbleibe nach einer Verneigung mit einem Lächeln

Henryk

Donnerstag, 14. Juni 2007

Sind wir Weicheier?

Die Diskussion ist eröffnet!

Montag, 11. Juni 2007

Video vom Training am 10. Juni 2007


Ihr könnt das Video vom letzten Training hier herunterladen: http://www.publiart.de/Sonntagstraining_10_06_2007.wmv (Zum Speichern rechte Maustaste und "Speichern unter", ca. 27,1 MB niedrige Auflösung), oder hier http://www.publiart.de/Sonntagstraining_10_06_2007_hiRes.wmv (ca.70 MB etwas höhere Auflösung).

Verschiedenes

Hallo zusammen,

so, nachdem Henryk heut ja nochmal angeregt hat sich hier zu verewigen, wenn man was zu sagen hat und ich nach langem ausprobieren endlich meine Zugangsdaten wieder herausgefunden habe, hab ich gleich mehrere Dinge zu sagen:

1. Wir haben heute bei der Begrüßung und Verabschiedung wieder O Sensei vergessen (Schande über uns)

2. Henryk wollte darum bitten die Meditation zu respektieren und nicht laut polternd in die Halle zu stürmen (ich weiß, diese Umschreibung ist total übertrieben. Es klingt aber wesentlich spektakulärer als "raschelnd und klappernd die Halle zu betreten"
;-))

3. Zu meiner Äußerung Yoji Fujimoto würde an seinen Ukes herumzerren: ich hab mir das Video jetzt noch ein paar mal angesehen und muss zugeben, dass die Aussage etwas verallgemeinert war. Allerdings ist mir diese eine Stelle besonders im Gedächtnis geblieben, die mich zu dem Kommentar gebracht hat: etwa 55 Sek. vor Schluss macht er Irimi Nage und ich bleibe dabei, dass er (zumindest bei dieser Technik) ziemlich doll an den Schultern seines Ukes reißt. Verbessert mich bitte, wenn ich das falsch sehe oder vielleicht auch eine falsche Vorstellung davon (vom nicht herumreißen) habe, aber nach "fließend" sieht das in meinen Augen ganz und gar nicht aus.

4. Die beim Verfassen eines Posts verwendete Uhrzeit ist totaler Murks, wenn man sie nicht manuell einstellt *am blog rummäkel*

Gruß,
Anselm

Sonntag, 3. Juni 2007

Sonntagstraining - 02.06.2007

Ich finde es bezeichnend, dass das Wort "Ausweichen" weichen, also weggehen, aber auch weich beinhaltet! Für das Aikido müsste man noch den Terminus des "Einweichens" als Gegenstück hinzufügen, und man wäre bei den Aikido-Prinzipien Irimi (omote) und Tenkan (ura).
Jeder Angriff im Aikido, also jede abstrakte Form einer Störung der universellen, natürlichen Harmonie, bedeutet für den Angreifenden eine bestimmte körperliche Haltung. Die Prinzipien Irimi und Tenkan entsprechen den grundsätzlichen körperlichen (Re)aktionen Nages (des Verteidigenden) auf diese Haltung (Verhalten).
Wir wollen also erreichen, dass unsere initiale Bewegung proportional zur Form von Ukes Angriff wird. Dabei gibt es einige Elemente, die es uns ermöglichen Ukes Angriff zu lesen und unsere Bewegung an die seine anzupassen. Diese Elemente sind: Ma-ai, die gute Distanz; Antizipation, die zeitliche Vorverlegung unserer ersten Bewegung noch vor Ukes Angriff; Verhältnismäßigkeit, die permanente Proportionalität der Intensität der Verteidigung zur Intensität des Angriffs; Musubi, die Verbindung beider Partner durch den Kontakt; Awase, die Verschmelzung der Energien beider Partner; Atari (atteru), die exakt zum Angriff passende Bewegung, die aus Awase entsteht; Zanshin, Fokus oder Konzentration, eine energetische und geistige Präsenz, die auch nach der Ausführung der Technik mit dem Partner verbunden bleibt.

Jetzt muss man das ganze nur noch sehen, dann werden die Begriffe klar. Am besten gleich morgen:

9:15 ZaZen (Sitzmeditation)

9:45 Matten

10:00 Aikido

Ich schicke euch einen "weichen" Gruß, bis morgen

Henryk